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Immer ist es die Zeit, gegen die ein Retter kämpfen muss: Meist steht ein geeignetes Rettungsmittel nicht zur Verfügung. Zwar[ds_preview] helfen Rettungsringe einem Ertrinkenden. Verlassen ihn aber die Kräfte, weil sein Körper im Wasser schnell auskühlt, ist er bald nicht mehr in der Lage, den Kopf über Wasser zu halten. Auch mit Rettungsweste schreitet die Unterkühlung schnell voran. Wassertemperaturen unter 15 °C führen schon nach 30 Minuten zu Ausfallerscheinungen.

Selbst Bordwände mit geringer Höhe stellen ein enormes Hindernis dar und die Rettung ist schon bei vorteilhafter Meerestemperatur schwer: Im Sommer 2004 fiel die Offizierin Kerstin Bruns vom Containerschiff »Hansa Bergen« in den Indischen Ozean. Nach 20 Stunden Suche fand der Kapitän sie. Mit letzter Kraft kletterte sie die Jakobsleiter hoch und brauchte dazu fast zwei Stunden. Der Ozean war zu dieser Zeit 23 °C warm.

Der Wasserrettungslift Moje M1, den die Garbsener Firma Moje Rettungssysteme vertreibt, soll künftig bei einem Gewicht von 9,5 kg einschließlich wasserdichtem Koffer solche Einsätze erleichtern – auch für kleine Boote und Yachten. Beide dazu benötigten Geräte, Wasserrettungslift und Bergungslift, sollen zusammen nur 20 kg wiegen.

Im Einsatz entfaltet sich eine fast 4 m2 große Plattform, die dank integriertem Rettungsgeschirr Bergungen mit Kran oder Hubschrauber gestatten soll. Bewusstlose können demnach ohne Hürde in den Wasserrettungslift gezogen werden, der sich gegen Wellen nachher verschließen lässt. Dabei dient der Lift laut dem Entwickler Bernd Moje auch als Trage – Umlagern entfällt. Bei »Mann über Bord« verspricht der Lift demnach von jeder Stelle der Bordwand oder eines Kais aus Rettung, bei entsprechender Anzahl auch als Massenrettungsmittel. Tragekammern sollen Gerettete gegen Stöße beim Bergen isolieren.

Testreihen bestätigen Moje zufolge die Eignung als zuverlässiges Rettungsgerät, sogar zur Eisrettung. Hier könne zukünftig die Polizei als besserer, da schneller vor Ort anwesender Retter mit dem Koffer ausgestattet werden, argumentiert der Entwickler. Seit dem Frühjahr hat er den Wasserrettungslift im Handel. Mit diesem und dem optional einsetzbaren Bergungslift soll eine einzelne Person einen Menschen aus dem Wasser zurück an Bord holen können. Eine Zulassung bei der Berufsgenossenschaft Verkehr zertifiziert den Wasserrettungslift als persönliche Schutzausrüstung (PSA). Eine SOLAS-Zertifizierung wird angestrebt.


SG