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Die Anforderungen an das Personal in der maritimen Branche werden immer größer. Anbieter von Fort- und Weiterbildungskursen haben sich darauf eingestellt: Die HANSA präsentiert in einer neuen Serie einen Marktüberblick.
Lebenslanges Lernen ist ein Begriff, der mittlerweile in allen Berufsfeldern eine zentrale Bedeutung hat – auch und gerade in der maritimen[ds_preview] Branche, wo die Anforderungen an Seeleute sowie das Personal in den Häfen und Reedereiunternehmen ständig weiter steigen. »Immer größere Schiffe, technischer Fortschritt und das gestiegene Verkehrsaufkommen auf dem Wasser führen dazu, dass sich Berufserfahrene der Seefahrtsbranche permanent weiterbilden und ihr Wissen wieder auffrischen müssen«, sagt Thomas Böcker, Professor für Schiffsführung und Kursleiter der Weiterbildung Seefahrt bei Wismar International Graduation Services (WINGS). Auch Georg Haase, Geschäftsführer des Trainingszentrums Nautitec in Leer, betont, dass gutes Training und regelmäßige Fortbildungen unverzichtbar seien. »Kapitäne, Lotsen und die Crew insgesamt müssen über den Tellerrand hinausblicken und sich mit der immer komplexer werdenden Technik vertraut machen«, meint der Kapitän und Ausbilder.

Hinzu kommt, dass manchmal neue Regelungen wie jüngst die Manila-Änderungen zum Übereinkommen über die Standards of Training, Certification and Watchkeeping (STCW) zusätzliche Fortbildungen erforderlich machen: So müssen Seeleute seit Anfang 2012 (mit einer Übergangszeit bis Ende 2016) alle fünf Jahre ihre Kompetenzen in den Bereichen Sicherheitsgrundausbildung, Rettungsbootsmann so­-

wie fortschrittliche Brandbekämpfung (Regeln VI/1-3) durch die Teilnahme an zugelassenen Kursen auffrischen und außerdem im Zusammenhang mit der Gültigkeitsverlängerung von Befähigungszeugnissen für Kapitäne und nautische Schiffsoffiziere einmalig ihre ECDIS-Kompetenzen (Electronic Chart Display and Information System) nachweisen. Auch wenn bis zum Ablauf der Übergangsphase noch etwas Zeit ist, macht sich schon jetzt eine deutlich gesteigerte Nachfrage nach entsprechenden Kursangeboten bemerkbar.

Die Anbieter von Fort- und Weiterbildungskursen haben sich auf den wachsenden Weiterbildungsbedarf eingestellt und leisten einen wichtigen Beitrag dazu, die Schiffsbesatzungen auf aktuelle und kommende Herausforderungen vorzubereiten. In einer neuen Serie stellt die HANSA (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) entsprechende Einrichtungen vor, die nach Abschluss der Erstausbildung berufsbegleitende Trainings anbieten. Im Fokus stehen private Anbieter in Deutschland. Im ersten Teil geht es schwerpunktmäßig um die nautischen Berufe inklusive der geforderten Auffrischungskurse für STCW-Befähigungszeugnisse. In den kommenden Monaten folgen die Themen Schiffs(betriebs)technik, Management und Finanzierung, Offshore-Windenergie sowie Logistik und Häfen.
Anne-Katrin Wehrmann