Print Friendly, PDF & Email

Sachverständigenbüro Brand Marine Consultants will jetzt eine eigene Engineering-Abteilung aufbauen.
Seit Ende 2013 ist mit Brand Marine Consultants ein neues Sachverständigenbüro am Markt vertreten. Gründer der Firma ist Kapitän Dennis[ds_preview] Brand, der zuvor mehrere Jahre lang die Geschäfte des Vereins Hanseatischer Transportversicherer (VHT) in Bremen und Hamburg leitete. Nach etlichen Einsätzen vor allem in der Bergung und Wrackbeseitigung wollen Brand und sein Team die Firma jetzt gezielt ausbauen und die Leistungspalette Richtung Schadensanalysen, Schadensverhütung, Safety Management und Engineering-Dienstleistungen erweitern.

»Das Geld, das wir in den ersten 18 Monaten mit Bergungsprojekten und Havariemanagement verdient haben, wird voll in den Ausbau des Geschäfts investiert«, sagt Brand.

Neben seinem Partner Heiko Förster, gelernter Schiffsbetriebsingenieur mit langjähriger Erfahrung als Besichtiger ebenfalls beim VHT, sowie einigen assoziierten Mitarbeitern, unterstützt seit kurzem der gelernte Nautiker Claas-Heye Diekmann das Unternehmen als Director Operations. Nach seiner Zeit auf See auf Schiffen der Reedereien Hapag-Lloyd, NSB und Peter Döhle hatte Diekmann zuletzt die Qualitäts- und Sicherheitsabteilung bei der Reederei E.R. Schiffahrt geleitet.

Als erstes soll das Portefolio schon in den kommenden Wochen durch Gründung einer eigenen Tochtergesellschaft für Ingenieurdienstleistungen (Stabilitätsberechnungen, Konstruktion etc.) gestärkt werden. Die Firma, die als Joint Venture mit dem polnischen Ingenieursbüro NED Projects geplant ist, soll Anfang Juli die Geschäfte aufnehmen. »Damit können wir alle nötigen Berechnungen im eigenen Haus durchführen, statt auf Dritte zugreifen zu müssen«, erklärt Brand. Gerade bei Bergungen und Wrackbeseitigungen kommen die Experten meist nicht um umfangreiche Berechnungen von Scherkräften oder Biegemomenten herum. Auch für Schadensanalysen etwa im Schiffbau- oder Offshore-Sektor sind entsprechende Ressourcen gefragt.

Im ersten Geschäftsjahr 2014 hatten Brand und Förster 22 größere Aufträge bearbeitet – darunter Bergungsprojekte für ein gesunkenes Ro/Ro-Schiff (»Saloos«) vor Angola und einen auf Grund gelaufenen Bulker (»John I«) in Kanada. »Vom kleinen Binnenschiff bis zur Offshore-Plattform war alles dabei«, sagt Heiko Förster. Zu den Kunden zählten P&I-Versicherer wie British Marine und Hanseatic P&I sowie Reedereien und Seekaskoversicherer.

In den ersten Monaten dieses Jahres zog das Geschäft weiter an. Allein im Januar und Februar war das Büro für zehn Projekte beauftragt mit einem Umsatz so hoch wie im gesamten Vorjahr. Weitere Sachverständige sollen daher eingestellt werden. Die Strategie ist darauf gerichtet, fallorientiert größere Leistungspakete zu schnüren, etwa von der Risikoanalyse über die Ausschreibung einer Wrackbeseitigung oder Bergung bis hin zur Überarbeitung des Sicherheitsmanagements bei der Reederei. »Da können wir einen hundertprozentige schlüssige Kette abbilden«, so Operations Director Claas-Heye Diekmann, der aus seiner Tätigkeit bei E. R. Schiffahrt bestens mit der Organisation und Steuerung des Sicherheitsmanagements vertraut ist.

Möglichkeiten zur Differenzierung – gerade im deutschen Markt – sieht Brand bei der Qualität der Sachverständigenberichte. »Die sind häufig das einzige, wonach Kunden uns beurteilen«, meint Brand, der weiter an einem festen Format feilt, nach dem sich alle Mitarbeiter und Partner richten sollen. »Hier wollen wir Weltklasseniveau erreichen, wie man es von englischen Firmen gewöhnt ist.