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Bis Ende 2016 will die Reederei MSC 20 Einheiten der sogenannten Olympic-Klasse in Fahrt bringen. Mit einer Kapazität von jeweils 19.224 TEU sind diese Frachter gegenwärtig

die größten Containerschiffe der Welt
Das in der Schweiz beheimatete Familienunternehmen MSC mit Hauptsitz in Genf ist derzeit hinter der dänischen Maersk Line die zweitgrößte[ds_preview] Containerlinienreederei der Welt. Die gesamte Flotte hat eine Kapazität von rund 2,6Mio. TEU. Bis zum Ende des kommenden Jahres soll sie um 20 Neubauten der Olympic-Klasse erweitert werden. Sie alle werden auf der südkoreanischen Werft Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering (DSME) gebaut und bieten Platz für je 19.224 Standardcontainer.

Drei dieser Frachter sind bereits in Fahrt, die »MSC Oscar«, »MSC Oliver« und »MSC Zoe«. Letztgenannter wurde Anfang August im Hamburger Hafen am Eurogate Container Terminal getauft. Als Taufpatin und Namensgeberin fungierte die erst vierjährige Zoe Vago, eine Enkelin von MSC-Gründer und Executive Chairman Gianluigi Aponte. Sie ist die Tochter von Pierfrancesco Vago, MSC Cruises Executive Chairman und MSC Group Boardmember, und seiner Frau Alexa Aponte Vago, die beim Familienunternehmen die Funktion der Finanzchefin innehat. Rund 350 Gäste waren zu der Taufzeremonie geladen, unter ihnen Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch.

Die Schiffe der Olympic-Klasse sind knapp 396m lang, 59m breit und haben einen maximalen Tiefgang von 16m. Die von DNV GL klassifizierten Containerschiffe werden mit einer Maschine vom Typ MAN B&W 11S90ME-C (10.2) angetrieben, die sie auf eine Höchstgeschwindigkeit von 22,8kn bringen. Das nächste Fahrzeug dieser Serie, die »MSC Maya«, ebenfalls benannt nach einer Enkelin des Firmengründers, wird in Kürze abgeliefert.

Anfänge und Gegenwart

1970 gründete der 1940 geborene Gianluigi Aponte die Reederei MSC. Der Seemann und frühere Kapitän erwarb mit der »Patricia« sein erstes Schiff und legte damit den Grundstein zu einer der größten Flotten der Welt. Ein Jahr später kam die »Rafaela« hinzu, benannt nach seiner Ehefrau. Mit dem Kauf der »Ilse« war 1973 dann das Container-Unternehmen geboren.

Noch heute steht der mittlerweile 75-Jährige als Group Executive Chairman an der Spitze des Konzerns. Seinem Sohn Diego Aponte, heute President und CEO von MSC, übergab er im Oktober 2014 die Führung der Reederei.

Weltweit werden von MSC auf rund 200 Handelsrouten mehr als 315 Häfen angelaufen. Im vergangenen Jahr hat die Linienreederei mehr als 14,23Mio.TEU transportiert. Für 2015 rechnet das Schifffahrtsunternehmen mit einer Steigerung um mehr als 1Mio. TEU auf rund 15,4Mio. TEU.

Als Hauptumschlagplätze in Europa nennt die Reederei die Häfen Antwerpen, Bremerhaven und Hamburg. Während es in Hamburg eine Kooperation mit dem Terminalbetreiber Eurogate gibt, haben die Schweizer in Antwerpen und Bremerhaven eigene Terminals. In der Stadt an der Schelde steht für die Reederei demnächst der große Umzug an, denn das gesamte Terminal wird verlegt: vom Delwaidedok am rechten Ufer der Schelde zum Deurganckdok, einem neuen Hafenteil am linken Scheldeufer. Das hat vor allem den Vorteil, dass die Schiffe nicht mehr durch eine der beiden großen Schleusen fahren müssen, um an ihren Liegeplatz zu gelangen. Der komplette Umzug des MSC PSA European Terminal (MPET) auf die Westseite des Deurganckdok wird voraussichtlich am Jahresende abgeschlossen sein.

Die Reederei hat fast 24.000 Beschäftigte in 480 Büros, die sich auf fast 150 Länder verteilen. 250 Mitarbeiter und 28 Auszubildende sind im Hamburger Hauptquartier beschäftigt. Sie befassen sich neben Deutschland mit den Regionen Österreich, Tschechien und der Slowakei.

Vom Hamburger Hafen aus fahren sechs MSC-Shuttle-Züge wöchentlich zu drei Zielorten in Deutschland. Neben dem Hauptquartier in Hamburg besitzt das Schifffahrtsunternehmen in Deutschland eigene Büros in Bremen, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Lübeck, Nürnberg, München und Stuttgart.


Thomas Wägener