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Erstmals verlieh die HANSA auf dem 10. Symposium on High-Performance Marine Vehicles (HIPER) im italienischen Cortona den »HANSA Maritime[ds_preview] Innovator Award«, der besondere Innovationsleistungen und zukunftsweisende Ideen würdigen soll. Die erste Auszeichnung ging an Noah Silberschmidt, den CEO von Silverstream, für dessen Blasenschleiertechnologie. Ein unter dem Schiffsrumpf erzeugter Teppich aus Luftblasen mindert die Reibung im Wasser. Mittlerweile ist die Technologie auf dem Tanker »Amalienborg« von Stena Weco im Einsatz. Das Kreuzfahrtschiff »Norwegian Joy«, das derzeit auf der Meyer Werft gebaut wird und 2017 abgeliefert werden soll, wird ebenfalls mit Silverstream ausgestattet. Silberschmidt hat also nicht nur eine effizienzsteigernde Lösung und eine funktionierende Technik erdacht, sondern seine Erfindung angefangen von Modellversuchen bei der Hamburgischen Schiffbau-Versuchsanstalt (HSVA) über den Prototyp-Einsatz bis zur Marktreife gebracht.

Neben Silberschmidt war für den Preis auch Thomas Hildebrandt von Numeca im Rennen, der Möglichkeiten zur Demokratisierung von CFD-Optimierungen in der Cloud nachgeht, um auch kleinen Unternehmen den Zugang zu ermöglichen. Ein weiterer Kandidat war Brett Phaneuf von MSUBS, der das »Mayflower«-Projekt vorstellte, ein Trimaran, der unbemannt den Atlantik überqueren soll (s. HANSA 9/2016).

Um auch die Pionierleistungen junger Ingenieure und Wissenschaftler zu würdigen, ging der ebenfalls neue »HANSA Next-Generation Innovator Award« in diesem Jahr erstmals an Susanna Valenti und Enrico Ravina, die an der Universität Genua das Konzept einer Drohnenflotte zur Ölbeseitigung entwickelt haben. Ein Schwarm autonomer Wasserfahrzeuge soll hierbei von einem solarbetriebenen Dock aus operieren. Mit in Matten aus wasserabweisender aber lipophiler Schafwolle wird das Öl aufgefangen, in der Station wieder extrahiert und kann schließlich wiederverwendet werden. Nominiert in dieser Kategorie waren außerdem Max von der Zalm von der TU Delft, der die Potenziale des 3D-Drucks in der maritimen Industrie untersuchte, sowie Marcis Eimanis von der Universität Riga. Dieser hat den Flagella-Bakterienantrieb per CFD analysiert und den Prototyp einer Drohne mit diesem Fortbewegungsprinzip entwickelt.