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Die »Copenhagen«, zweite neu[ds_preview]e Hybridfähre von Scandlines für die Strecke Rostock-Gedser, hat die Werft Fayard verlassen und wird an diesem Mittwoch ihren regulären Dienst aufnehmen.

Das Schiff habe in den vergangenen Monaten ein umfassendes Testprogramm durchlaufen und erfolgreich abgeschlossen. Die »Copenhagen« sei heute zu ihrer Probefahrt ausgelaufen, bei der unter anderem die Manövrierfähigkeit sowohl unter Standardbedingungen als auch in Ausnahmesituationen getestet worden seien, teilte Scandlines mit.

»Die Leistung des Schiffs erfüllt alle Erwartungen, es ist wirklich ein Vergnügen«, berichtet Seniorkapitän Christian B. Jensen. Als Höchstgeschwindigkeit seien vor der schwedischen Küste 24,5 kn gemessen worden. Anschließend habe die Fähre Kurs auf ihre künftige Route Rostock-Gedser genommen. Die offizielle Indienststellung findet am Mittwoch um 09:00 Uhr in Gedser statt.

Neue Einspritzmodule werden nachgerüstet

Gemeinsam mit dem Motorenhersteller MaK/Caterpillar habe Scandlines entschieden, eine Anpassung des Einspritzdüsensystems (Common Rail) sowohl auf der »Berlin als auch auf der »Copenhagen« vorzunehmen. Die neuen Einspritzmodule könnten jedoch frühestens am 1. Januar 2017 geliefert werden, weshalb der Umbau auf beiden Fähren im Laufe des Januar 2017 durchgeführt werden soll. Der Fahrplan wird sich aufgrund des Werftaufenthalts jedoch nicht ändern, da die »Kronprins Frederik« als Ersatzschiff die beiden Fähren im Januar auf der Strecke Rostock-Gedser ablösen könne.

Mit mehr als 90.000 Abfahrten verteilt auf 12 Fähren transportierte Scandlines 2015 insgesamt 15 Mio. Passagiere, 3,3 Mio. PKW, 900.000 Frachteinheiten sowie 65.000 Busse auf den Routen Puttgarden-Rødby, Rostock-Gedser und Helsingør-Helsingborg.

Ursprünglich hatte die dänische Reederei Scandlines die beiden Fährschiffe im Jahr 2010 bei der P+S Werft in Stralsund in Auftrag gegeben. Scandlines war noch während der Bauphase vom Vertrag zurückgetreten, da die Fährschiffe zu schwer geraten waren und durch den größeren Tiefgang den Hafen Gedser bei Niedrigwasser nicht hätten anlaufen können.

Scandlines Fähre Berlin
Das Schwesterschiff »Berlin« ist seit Mai im Einsatz. Foto: Scandlines

Später kaufte die Reederei die unfertigen Schiffe von der mittlerweile insolventen Werft für 32 Mio. € statt der ursprünglich vereinbarten 184 Mio. € ab und ließ diese umfangreich in Dänemark umbauen. Dabei wurde auch ein Hybridantrieb eingebaut. Wesentliche Komponenten stammen von Siemens und Corvus Energy.