Hafen Rostock
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28,6 Mio. t Güter sind in Rostock im verga[ds_preview]ngenen Jahr umgeschlagen worden – 1,4 Mio. t bzw. 5 % mehr als im Jahr 2015. Allein im Überseehafen Rostock gingen 26,8 Mio. t Fracht über die Kaikanten. Weitere 1,8 Mio. t wurden laut Hafen- und Seemannsamt Rostock im Fracht- und Fischereihafen, Chemiehafen und anderen Hafenanlagen der Hansestadt bewegt.

Mit 26,8 Mio. Brutto-Tonnen umgeschlagener Güter im Jahr 2016 erzielten die Unternehmen des Rostocker Überseehafens das zweitbeste Umschlagergebnis in der fast 60jährigen Geschichte und verzeichneten ein Plus von 7 % im Vergleich zu 2015. Nur 2008 seien mit 27,2 Mio. t noch mehr Güter umgeschlagen worden.

Insgesamt verzeichnete der Überseehafen Rostock 8.120 Anläufe von Fähr- und RoRo-, Tank-, Fracht- und Kreuzfahrtschiffen im vergangenen Jahr, davon allein 6.175 Anläufe von Fähr- und RoRo-Schiffen. Die Anzahl der beförderten Fährpassagiere auf den Linien nach Dänemark, Schweden und Finnland erhöhte sich um 100.000 auf 2,3 Mio. Reisende.

Der Schüttgutumschlag lag mit insgesamt 7,4 Mio. t und damit mit einem Plus von 6 % über dem Niveau des Vorjahres. Positiv entwickelten sich den Angaben zufolge fast alle Schüttgutarten, vor allem Ölsaaten, Düngemittel und Kohle.

Der Getreideumschlag, der trotz schlechter Ernteergebnisse leicht habe zulegen können, bleibe mit etwa 3,5 Mio. t jedoch die Hauptschüttgutart im Überseehafen. »Um die angestrebte Entwicklung Rostocks zu einem Getreidehub zu unterstützen sowie perspektivisch die Chancen der Seekanalvertiefung gerade für den Getreideexport zu nutzen, wird durch Euroports bis 2018 ein weiterer leistungsfähiger Getreidebelader im Überseehafen errichtet. Darüber hinaus bauen auch unsere Getreidekunden ihre Lagerkapazitäten aus«, erläutert Gernot Tesch, Geschäftsführer von Rostock Port.

Der Umschlag von Flüssiggütern verzeichnete mit 2,7 Mio. t einen Zuwachs von 300.000 Tonnen bzw. 12 % im Vergleich zu 2015. Im vergangenen Jahr wurde mehr Benzin, Ethanol, Naphtha, Gas- und Heizöl über die Rostocker Kaikanten gepumpt.

Der Rückgang beim Umschlag von Stückgütern ist laut Rostock Port ausschließlich einer veränderten Zuordnung des Umschlagguts Papier (nunmehr bei Fähr- und RoRo-Gütern) geschuldet. Ohne Berücksichtigung des Papierumschlags habe der Stückgutumschlag sogar leicht zugenommen. So war vor allem ein steigender Umschlag von Blechen und Brammen zu verzeichnen.

Rollender Güterverkehr als Wachstumstreiber in Rostock

Bei der rollenden Ladung, den Fähr- und RoRo-Gütern, zog der Umschlag erneut stark an. Insgesamt stieg die Menge um 1,3 Mio. t auf 16 Mio. t (+9 % zum Vorjahr). Der Anteil rollender Fracht am Gesamtumschlag des Seehafens Rostock betrug damit im vergangenen Jahr 60 %. Die Zahl der auf den Fähr- und RoRo-Verbindungen von und nach Nordeuropa beförderten LKW-Einheiten stieg an: von 326.051 im Jahr 2015 auf 354.175 im vergangenen Jahr. Ebenso die Anzahl umgeschlagener Trailer: von 116.649 im Jahr 2015 auf 122.352 im letzten Jahr. Die beförderten Eisenbahnwaggons von und nach Trelleborg nahmen etwas ab: von 21.672 auf 20.358.

Auf dem Terminal für den Kombinierten Ladungsverkehr (KV) konnten laut Rostock Port 2016 erstmals etwas mehr als 2 Mio. t Güter bewegt werden. Die Anzahl der umgeschlagenen Trailer-Einheiten stieg von 69.824 im Jahr 2015 auf 76.012 (+9 %).

2016 gingen 823.000 t Papier im Überseehafen über die Kaikanten der Liegeplätze 60, 62, 63 und 31. Das waren 207.000 t mehr als im Vorjahr. Insbesondere durch die Konzentration des UPM-Papiergeschäfts in der südlichen Ostsee auf den Hafen Rostock seit Anfang 2015 sei es zu einem Sprung in der Mengenentwicklung gekommen, so der Hafenbetreiber.

Die Reederei Swedish Orient Line (SOL), die seit 2012 einen RoRo-Dienst zwischen Rostock und dem finnischen Hanko betrieb, stellte ihren Verkehr zum Jahresende 2016 ein. »Der Korridor Rostock-Finnland ist in den letzten Jahren entgegen dem Markttrend sehr stark gewachsen. Dazu haben beide in Rostock operierenden Finnland-Carrier beigetragen. Umso mehr bedauern wir den Rückzug von SOL. Nichtsdestotrotz sind wir überzeugt, dass der Gütertransport in diesem Korridor auf Grund der verkehrsgeographischen Vorteile und infrastrukturellen Anbindung Rostocks weiter wachsen wird. Beleg dafür sind die angekündigten Kapazitäts- und Frequenzerhöhungen der Reederei Finnlines«, so Tesch.

Mehr Kreuzfahrtgäste erwartet

Der Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. 181 Anläufe von 31 Kreuzfahrtschiffen mit 766.000 Seereisenden standen 2016 zu Buche. Die Kreuzfahrtsaison 2017 beginnt im Warnemünder Kreuzfahrthafen am 27. April mit dem Anlauf des Kreuzfahrtschiffes »AIDAdiva«. Insgesamt werden im kommenden Jahr 192 Anläufe von 38 Kreuzfahrtschiffen erwartet: 178 Mal legen die Schiffe in Warnemünde und 16 Mal im Überseehafen an.

Mit mehr als 800.000 Kreuzfahrtgästen, die an und von Bord der Kreuzfahrtschiffe gehen, werden im kommenden Jahr etwas mehr Passagiere erwartet als in diesem Jahr. Unter den am häufigsten angelaufenen Ostseekreuzfahrthäfen rangiere Warnemünde auf Platz sechs nach Kopenhagen, St. Petersburg, Tallinn, Stockholm und Helsinki, heißt es.

2017: Investitionen in Rostock

»Besonderes Augenmerk unserer Bemühungen und Investitionen im Jahr 2017 liegt auf der Modernisierung und dem Ausbau von Liegeplätzen für einen leistungsfähigen Universalhafen«, so Jens A. Scharner, Geschäftsführer von Rostock Port.

Erstmalig und entsprechend den neuen Bestimmungen der Europäischen Union (EU) sei ein Einzelnotifizierungsverfahren für ein Hafenbauprojekt im Überseehafen eingeleitet und erfolgreich abgeschlossen worden: der Neubau von Liegeplatz 23 mit einer Investitionssumme von etwa 20 Mio. €. Die Maßnahme soll die künftige Entwicklung des Schüttgutumschlags unterstützen.

Nach Reparatur der Liegeplätze 21 und 22 bis Sommer 2017 soll am Liegeplatz 23 nach EU-weiter Ausschreibung mit dem Bau begonnen werden. Für Investitionen in Flächen und Gebäude plant ROSTOCK PORT in diesem Jahr etwa 7,7 Mio. €, für die Erneuerung von Kaianlagen etwa 22 Mio. €.

Im Ölhafen will Rostock Port rund 4 Mio. € investieren, um den östlichen Querkai und die Steganlage an den Liegeplätzen 3 und 4 zu erneuern. Nach öffentlichen Ausschreibungen seien bereits Bauaufträge ausgelöst worden.