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Keine gute Aussicht: Die weltweite Flotte [ds_preview]der Containerschifffahrt könnte dieses Jahr um 3,4 % wachsen. Nach Berechnungen des Branchendienst Alphaliner wird das Transportvolumen der Ablieferungen das der Verschrottungen um das Doppelte übertreffen. 

Damit dürfte sich das Problem der Tonnageüberkapazität wieder verschärfen – mit entsprechenden Folgen für das Ratenniveau und die Aufliegerflotte – und damit für die ohnehin schwer kämpfenden Reedereien.

Getrieben wird die Entwicklung vor allem von Großschiffen aus den Segmenten VLCS und ULCS. Rund 78% der erwarteten Ablieferungen bei Neubauten – insgesamt 1,69 Mio. TEU – entfallen auf Frachter mit mindestens 10.000 TEU Stellplatzkapazität, heißt es im jüngsten Alphaliner-Marktbericht.

»Das Neubau-Volument übertrifft unsere Prognose für Verschrottungen damit um das Doppelte«, schreiben die Analysten. Erst kürzlich war es noch als positives Zeichen bewertet worden, als Alphaliner ein neues Rekordjahr mit 750.000 TEU Scrapping-Volumen prognostiziert hatte. Selbst wenn man großzügig rechne und rund 250.000 TEU durch Verschiebungen erst in den nächsten Jahren in Dienst gestellt werden würden, würde die Flotte noch immer um 3,4 % wachsen.

Quelle: Alphaliner
3 Quelle: Alphaliner

Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wurden »lediglich« 930.000 TEU bzw. 1,5% Flottenwachstum gemeldet. »Das hohe Wachstum wird das Problem der Überkapazität weiter verschärfen und die Erholung verzögen«, heißt es im heute veröffentlichten Marktbericht. Auch die Auflieger-Flotte, aktuell bei rund 1,4 Mio. TEU, dürfte demnach weiter aufgebläht werden.

Besonders kleinere Segmente würden zusätzliche Probleme bekommen, da die größeren Neubauten in den regulären Diensten eingesetzt werden und so den viel zitierten Kaskadeneffekt in anderen Fahrtgebieten auslösen.

Die Analysten rechnen nicht mit einer großen Anzahl an weiteren Verschiebungen. 55% der 1,69 Mio. TEU würden auf 54 Schiffe mit Kapazitäten zwischen 14.000 und 21.000 TEU entfallen. Diese Frachter seien allerdings schon für die großen Ost-West-Verkehre und den Start der neuen Linienallianzen eingeplant.