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In der Projekt- und Schwergutschifffahrt n[ds_preview]immt der Druck zur Konsolidierung angesichts mangelnder Charterumsätze dieses Jahr weiter zu. Vor allem kleinere Reedereien könnten betroffen sein.

In Anspielung auf die Fusions- und Übernahmewelle in der Containerschifffahrt sagte der neue Chief Operating Officer der Briese Gruppe, Lucius Bunk, heute auf dem Via Bremen-Fachforum Projektlogistik in Bremen: »Ich denke, das wird auch im MPP-Bereich nicht ausbleiben.«

Derzeit sei »das Eine oder Andere« im Gespräch, was absehbar zum Abschluss kommen könnte. Inwieweit sich die Briese Gruppe, die mit ihrer Tochtergesellschaft BBC Chartering als Marktführer in der Tramp-Projektschifffahrt gilt,  an dem Prozess beteiligt, ließ Bunk offen.

Der Auerbach-Gründer und Briese-COO rechnet nach eigenen Angaben vor allem mit Zusammenschlüssen unter kleineren Carriern, die nicht über die kritische Flottengröße für ein weltweites »Parcelling« verfügen. Darunter versteht man die Fähigkeit zur Kombination von Ladungen, um einen weltumspanneden Tramp-Service mit MPP-Schiffen anbieten und auslasten zu können. Mindestens 60 bis 80 Schiffe würden dafür benötigt, so Bunk.

Die Mehrzahl der Top-20-Carrier im MPP-Sektor betreibt derzeit kleinere Flotten bei einer entsprechenden Spezialisierung auf bestimmte Gebiete und Routen. Als ein Teilsegment, das unter besonders hohem Konsolidierungsdruck steht, nannte Bunk den Bereich der Spezialreedereien für besonders schwere Lasten – etwa über 1000 t.

In diesem Sektor tummele sich eine Handvoll Unternehmen, die angesichts des Rückgangs der Investitionen weltweit heute nicht ausreichend Projektfrachtgut vorfänden, um ihre Tonnage auszulasten. Deshalb könne es Sinn machen, diese Spezialflotten an »ein Volumengeschäft anzudocken«, schlug Bunk vor.

Hoffnung auf eine Verbesserung der Frachtraten und Ergebnisse in naher Zukunft sollten sich die Reedereien nicht machen. »Dafür ist die Gesamtsituation am Markt zu schwierig«, stellte der Manager fest. Auch der Briese Gruppe mit ihren rund 180 Schiffen in der Bereederung und Befrachtung gelinge es nur, Schiffsbetriebskosten und Zinsen einzufahren – »die Tilgung dagegen schon nicht mehr«.

Die Spekulationen im Markt ranken sich aktuell vor allem darum, ob der japanische Schifffahrtskonzern K Line seine deutsche Schwergutreederei SAL verkauft. Gerüchten zufolge wurde Ende vergangenen Jahres unter anderem mit Briese/BBC, Harren & Partner und Hansa Heavy Lift als Kaufinteressenten gesprochen.