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Claus-Peter Offen übernimmt die Conti Unternehmensgruppe aus München mitsamt der Anteile an der Bulker-Reederei BBG aus Bremen.

offen[ds_preview]Schon seit einigen Wochen hatte es Gerüchte gegeben, nun ist es offenbar vollzogen: Das Reedereigeschäft der Conti-Gruppe wechselt den Besitzer.

Conti, OffenWie die HANSA erfuhr, veräußern die Münchner Gesellschafter den Reedereibetrieb der Conti (gegründet 1970), der zuletzt eine fahrende Flotte von 68 Schiffen mit einem Investitionsvolumen von rund 3,3 Mrd. € auswies. Dazu zählen 30 Containerschiffe (207.712 TEU), 29 Bulker sowie 8 Produktentanker. Offen übernehme 100% der Anteile, heißt es in einer Erklärung. Nach der Übernahme werde die Conti als eigenständiges Unternehmen fortgeführt.

Conti, Claus-Peter Offen, BBG
Der Supramax-Bulker »Amethyst« aus der BBG-Flotte (Foto: BBG)

Mit zum Paket gehören auch die Treuhand-Gesellschaft der Conti sowie die Beteiligung von 76% an der Bremer Bereederungs-Gesellschaft BBG, die eine Flotte von 35 Bulkern (Ultramax, Supramax, Panamax und Post-Panamax) mit einer Gesamt-Tragfähigkeit von 92,5 Mio. t im technischen Management hat. Darunter sind 29 Conti-Schiffe.

»Für uns ist diese Übernahme ein weiterer Schritt in unserer Wachstumsstrategie.«
Claus-Peter Offen

Insgesamt werde die Offen-Gruppe mit ihren Tochtergesellschaften nach dieser Übernahme mit 95 eigenen und bereederten Containerschiffen (631.000 TEU), 37 Bulkern (3 Mio. tdw) und 37 Produktentankern (1,8 Mio. tdw), also insgesamt 169 Schiffen, ihre Position vor dem Hintergrund der andauernden Schifffahrtskrise weiter festigen, heißt es weiter.

Ausgenommen von der Übernahme ist offenbar die NSB. An der Reederei aus Buxtehude halten die Conti-Gesellschafter eine Beteiligung von 45% außerhalb der jetzt verkauften Holding. Die anderen NSB-Anteilseigner sind die Familie Ponath (25%) sowie das Emissionshaus Gebab und die Norddeutsche Vermögen (je 15%).

Offen, Conti, BBG
Foto: CPO

Die Reederei Offen, gegründet 1971, ist einer der weltweit größten Tramp-Containerreeder. Mit 49 Schiffen (mit Eigenbeteiligung) und einer Gesamtkapazität von 371.000 TEU rangiert die Hamburger Gruppe weltweit an Nr. 5 – hinter Seaspan, China Shipping, Peter Döhle und Costamare. Die Flottenliste weist weitere 14 Schiffe im Third-Party-Management aus. 33 Schiffe, größer als 5.100 TEU bis 14.000 TEU, sind nach Unternehmensangaben langfristig an Linienreedereien wie MSC, CMA CGM oder Hamburg Süd verchartert. VesselsValue beziffert den Gesamtwert der Containerschiffe auf 1,14 Mrd. $.

Offen
Foto: CPO

In der Sparte Offen Tankers, in der auch die Bulker aufgeführt sind, werden insgesamt 38 Schiffe ausgewiesen, darunter 30 Tanker (36.000-52.000 dwt) sowie 8 Bulker (10 Capesize, 2 Supramax, 2 Ultramax). Auch hier werden Schiffe im Auftrag Dritter technisch betreut. Zu den Kunden zählt unter anderem Scorpio Tankers.

Mit insgesamt 101 (eigenen) Schiffen und 3.500 Mitarbeitern ist die Offen-Gruppe eine der führenden und ertragstärksten deutschen Reedereien. 2015 wurde ein EBITDA von rund 480 Mio. € erzielt.