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Die Internationale Energieagentur IEA warnt in ihrem Ausblick »Oil 2017« vor einem drohenden Angebotsengpass in den kommenden fünf Jahren und höheren Preisen.

Grundlage dieser Warnung: Die Investitionen waren in den vergangenen beiden Jahren 2015 und 2016 auf ein Rekordtief gefal[ds_preview]len – von knapp 800 auf nur noch rund 450 Mrd. $ pro Jahr gefallen. »Sofern die Investitionen nicht wieder stark anziehen, droht eine neue Ära schwankender Preise«, warnte der Chef der IEA, Fatih Birol. Experten machen den niedrigen Ölpreis dafür verantwortlich.

Die Nachfrage jedenfalls steigt, vor allem in den Entwicklungsländern und besonders stark in Asien. 2019 werde erstmals die Grenze von 100-Mrd-Barrel pro Tag übertroffen, 2022 dann 104 Mio. Barrel erreicht, sagt die IEA voraus. Das wären 8,3 Mio. Barrel mehr als heute. Die weltweite Förderkapazität halte derzeit damit nicht Schritt, sondern werde voraussichtlich im gleichen Zeitraum nur um 5,6 Mio. Barrel wachsen. Es könnten daher Engpässe und Preissteigerungen drohen.

Die künftige Entwicklung sei abhängig vom Verhalten der Förderländer. In den USA steht nach Einschätzung der IEA eine zweite Welle beim Abbau von Schieferöl bevor. Derzeit liegt die Kapazität bei 9 Mio. Barrel. Wenn die Preise um rund 60 $ / Barrel pendeln sollten, könnten bis 2022 allein die USA mindestens 1,4 Mio. Barrel / Tag zusätzlich auf den Markt bringen. Steigt der Preis auf 80 $, wären es sogar bis zu 3 Mio. Barrel. Zusätzlich könnte eine Lockerung der Regulierungen durch die Trump-Administration die Produktion weiter anheizen.

 

 

 

Damit würden die USA neben Brasilien (1,1 Mio. Barrel) und Kanada (0,8 Mio. Barrel) zu den Ländern gehören, die das Angebot maßgeblich ausweiten werden. Die 13 Mitglieder der Opec dürften ihre Förderkapazität laut IEA-Prognose um knapp 2 Mio. Barrel ausweiten, allen voran der Irak.