Die Piraterie ist Asien ist weiter rückläufig. Ein Hochrisikogebiet bleibt die Sulu-See. Die zwischenstaatliche Organisation ReCAAP erneuert daher ihre Empfehlung, das Gebiet zu umfahren.
Für Februar meldet das »Regional Cooperation Agreement on Combating Piracy and Armed Robbery[ds_preview] against Ships in Asia« insgesamt vier Vorfälle: jeweils einen von der nordchinesischen und der nordwestindischen Küste und zwei in der Sulu-See in den Gewässern zwischen den Philippinen und Malaysia.
»Wir sehen einen kontinuierlichen Rückgang der Piraterie seit vier Monaten; von 12 Attacken im November 2016 auf jetzt nur noch vier«, heißt es im jüngsten Lagebericht des ReCAAP. Das größte Problem stellt sich den Behörden nach wie vor in der Sulu-See dar, hier wurden im Februar der Bulker »Donghae Star« und der Mehrzweckfrachter »Giang Hai« angegriffen, vermutlich von Mitgliedern der Terrorgruppe Abu Sayyaf, die immer wieder auch mit Piraten-Angriffen von sich reden macht. Ziel ist es, Seeleute zu entführen und Lösegelder zu erpressen.
Die Attacke auf die »Giang Hai« wurde als besonders schwerer Vorfall verzeichnet, da beim Versuch, sich gegen die Piraten zu wehren, ein Seemann erschossen wurde. Dass Abu Sayyaf auch vor Morden nicht zurückschreckt, musste zuletzt auch der deutsche Segler Jürgen Kantner erfahren, der vor wenigen Tagen nach Ablauf eines Ultimatums von den Terroristen hingerichtet wurde.
Bei dem Überfall auf die »Donghae Star« konnte gerade noch Schlimmeres verhindert werden. Der Bulker war bei Tawi-Tawi in der Nähe der »Pearl Bank« – die gleiche Region, in der Kantner von seiner Yacht entführt worden war – von einer Gruppe Piraten in drei Schnellbooten verfolgt worden. Nur weil die Crew die philippinische Marine informierte und diese sich dem Frachter näherte, ließen die Angreifer von ihrem Vorhaben ab.
ReCAAP erneuert Warnung
Besorgt wegen der besonderen Härte der Attacken in den philippinischen Gewässern östliche von Sabah und in der Region Sulu-See/Celebes-See, erneuerte ReCAAP seine Warnungen an die Schifffahrt – auch wenn die Gesamtzahl der Übergriffe in Asien rückläufig sei. »Wir raten Kapitänen und Seeleuten dringend, jeglicher Konfrontation mit Piraten aus dem Weg zu gehen.« Auch wurde die Warnung aus dem vergangenen Jahr erneuert, die besonders gefährdeten Gewässer zu umfahren.
