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Der dänische Schifffahrtsgigant A.P. Møller Mærsk muss seine Tochterreederei Mercosul verkaufen, um grünes Licht für die Übernahme von Hamburg Süd zu bekommen.

Ein Sprecher bestätigte der HANSA, dass dieser Schritt unumgänglich sei. So wolle man sicher stellen, dass die brasilian[ds_preview]ische Wettbewerbsbehörde CADE die Übernahme der deutschen Linienreederei genehmigt.

Mercosul ist im brasilianischen Kabotage-Markt aktiv. Seit 2006 gehört der 1996 gegründete Carrier zur dänischen Maersk-Gruppe. Er betreibt zwei Liniendienste mit vier eigenen Schiffen. »Die Veräußerung wird sicherstellen, dass die Kunden Kabotage-Verkehr in Brasilien auch weiterhin eine ausreichende Auswahl haben«, so der Sprecher.

Bereits Ende März hatten Maersk-Verantwortliche die Beschäftigten der brasilianischen Tochter über den geplanten Verkauf unterrichtet. Ob schon mit möglichen Interessenten verhandelt wird, ist unklar. Maersk wollte sich dazu nicht äußern.

Marktmacht als wichtigstes Argument

Die Übernahme der Hamburg Süd ist vor allem darauf ausgerichtet, dem dänischen Marktführer in der Containerlinienschifffahrt auch im Südamerika-Verkehr eine größere Marktmacht zu verschaffen.

Insgesamt erhöht Maersk seinen Anteil an der globalen Containerschifffahrt von heute 15,7 % auf 18,6 %. Hamburg Süd verfügte zuletzt über 130 Schiffe (rund 625.000 TEU Kapazität, 4,1 Mio. TEU Transportvolumen). Lange galt die Reederei als Spezialist und Marktführer in Südamerika. Zuletzt war der chilenische Rivale CCNI übernommen worden. Doch dann drängten die »big player« mit großen Schiffen in die einstige Nische – Maersk, MSC, CMA CGM und Hapag-Lloyd samt CSAV.

Ein Maersk-Sprecher sagte nach der Übernahme-Ankündigung gegenüber der HANSA, das einer der wichtigsten Gründe für die Übernahme die Wettbewerbsposition im Nord-Süd-Verkehr sei, weil man in Lateinamerika, aber auch in Ozeanien wachsen wolle. Doch bereits seinerzeit war darüber spekuliert worden, dass der Konzern sich möglicherweise von Mercosul trennen müsse.