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Europas größter Hafen Rotterdam ist gut ins neue Jahr gestartet. Im Containerumschlag verzeichnete man sogar das beste Quartal aller Zeiten.

Der niederländische Hub meldete für den Zeitraum von Januar bis März einen Zuwachs von 8,8% auf 3,3 Mio. TEU. Bezogen auf das Gewicht betru[ds_preview]g das Wachstum sogar 10,8% auf 34,3 Mio. Tonnen. Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam zeigte sich stolz, warnte aber vor zu viel Euphorie: »Für den Containerumschlag war dies das beste Quartal aller Zeiten; der März war ein echter Rekordmonat. Die Umschlagbetriebe haben exzellente Leistungen in einem nur begrenzt wachsenden Markt erbracht. Wir sollten uns nicht zu früh freuen, aber in Kombination mit den für Rotterdam günstigen Fahrplänen, die ab diesem Monat gelten, verspricht dies für Rotterdam ein gutes Containerjahr zu werden.«

Der Anstieg liege »offenbar erheblich über dem Marktdurchschnitt«, hieß es. Der Betrieb an den neuen Terminals an der »Maasvlakte 2« verlaufe immer besser, und die Reedereien haben große Mengen von Transshipment-Ladung, deren Umschlag Ende 2015/Anfang 2016 anderen Häfen übertragen worden war, wieder nach Rotterdam verlagert. Was das für die Konkurrenz an der Nordrange – unter anderem Hamburg, Bremerhaven, Antwerpen und Zeebrugge – bedeutet, ist noch unklar. Die Wettbewerber haben ihre Bilanzen für das erste Quartal noch nicht veröffentlicht.

Dies kommt in einem starken Anstieg (+22,4 %; 5,9 Mio. Tonnen) des Feeder-Volumens zum Ausdruck. »Rotterdam entwickelt sich dadurch immer mehr zu einer Drehscheibe des Containerumschlags. Teilweise scheinen sich die Reedereien auch bereits auf die neuen Fahrpläne einzustellen, die im April in Kraft traten, und die insbesondere auf der wichtigen Verbindung nach Fernost für Rotterdam günstig sind«, teilte die Hafenverwaltung mit. Voraussichtlich werde es aber noch einige Monate dauern, bis die Auswirkungen wirklich beurteilt werden können.

2% mehr Gesamtumschlag – Rückgang im Flüssiggut

Rotterdam, Tank, HES
HES investiert in ein neues Tankterminal in Rotterdam. Source: HES

Der Gesamtumschlag nahm um 2% auf 119,3 Mio. Tonnen zu. Von den elf verschiedenen Güterströmen entwickelten sich den Angaben zufolge nur die Mineralölprodukte und die sonstigen flüssigen Massengüter rückläufig. Zwar wurden sowohl mehr Rohöl (+2,3 %; 26,6 Mio. Tonnen) als auch mehr LNG (+65,6 %; 0,2 Mio. Tonnen) umgeschlagen. Allerdings sanken die Mengen an Mineralölprodukten (-11,1 %; 21,7 Mio. Tonnen) und sonstigen flüssige Massengütern (-9,2 %; 7,0 Mio. Tonnen). »Der Rückgang bei den Ölprodukten ist vor allem auf den geringeren Transit von russischem Heizöl infolge einer Erhöhung der in Russland erhobenen Ausfuhrabgaben zurückzuführen«, lautet die Begründung für die negative Entwicklung. Insgesamt ging der Umschlag von flüssigem Massengut um 4,7 % auf 55,6 Mio. Tonnen zurück.

Wachstum bei Trockengütern

Im Trockensegment gelten für Rotterdam Eisenerze, Schrott und Kohle die wichtigsten Güter – mit positiver Tendenz: der Umschlag von Eisenerz und Schrott nahm um 0,5 % auf 7,9 Mio. Tonnen zu, während sich der Kohleumschlag um 1,5 % auf 8 Mio.Tonnen erhöhte. Beim Agrarmassengut war eine Zunahme um 14 % auf 2,9 Mio. Tonnen zu verzeichnen. Das sonstige Trockenmassengut nahm um 8,5 % auf 3,0 Mio. Tonnen zu. Insgesamt erhöhte sich der Umschlag von Trockenmassengut um 3,6 % auf 21,7 Mio. Tonnen.

Auch der RoRo-Verkehr verzeichnet noch immer einen Aufwärtstrend; dies gelte auch für die Transporte nach Großbritannien (+6,5 %; 5,7 Mio. Tonnen), so die Mitteilung. Der Umschlag des sonstigen Stückguts stieg sogar »enorm« an (+49 %; 1,8 Mio. Tonnen), was hauptsächlich auf den Anstieg des Umschlags von Stahl in Form von Brammen zurückzuführen war. Der Gesamtumschlag des Marktsegments Massenstückgut (RoRo-Verkehr und sonstiges Stückgut) stieg um 14,5 % auf 7,6 Mio. Tonnen an.