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Die Rickmers-Linie hat den »Neustart« hinter sich. Zu den ersten Aktivitäten der Bremer Mehrzweckreederei Zeaborn nach der Übernahme gehören eine Umstrukturierung des Carriers und der Ankauf eines 30.000-Tonners.

Mit Wirkung zum 1. April hat die Rickmers-Linie GmbH & Co. KG a[ds_preview]ls Teil der Zeaborn-Gruppe den Betrieb aufgenommen. Sie vereint die operativen Geschäfte der ehemaligen Rickmers-Linie, von MCC Marine und von NPC Projects.

Die Umstrukturierung habe keine Auswirkungen auf die bisherige Belegschaft, die Routen oder die Flotte in Langzeit-Charter der Rickmers-Linie, teilte Zeaborn heute mit. Auch alle Büros sollen erhalten bleiben. Die Rickmers-Linie operiere künftig im Auftrag der neu gegründeten RZ Carrier GmbH.

Die Übernahme war Anfang Februar offiziell vermeldet worden, kurz darauf folgte auch die wettbewerbsrechtliche Genehmigung. Zeaborn setzt damit seinen Expansionskurs fort, gleichzeitig wird die stark kriselnde Rickmers-Gruppe des Reeders Bertram Rickmers entlastet. Über den Kaufpreis wurde seinerzeit zwar Stillschweigen vereinbart. Bertram R.C. Rickmers bleibe »privat« als Minderheitsgesellschafter an der neuen Eigentümergesellschaft beteiligt, hieß es seinerzeit.

»Rickmers Hamburg« wechselt Besitzer

Zusammen verfügen Zeaborn und die Rickmers-Linie (mit NPC und MCC) künftig über ein Team von fast 200 Mitarbeitern und eine kombinierte Flotte von rund 50 Mehrzweckschiffen mit einer Tragfähigkeit zwischen 7.500 und 30.000 dwt. Nicht zum Paket gehörten ursprünglich die neun MPP-Schiffe von Rickmers, die im Vermögen der Hamburger Unternehmensgruppe bleiben.

Jetzt teilte Zeaborn jedoch mit, dass mit der Übernahme der Reederei auch ein Schiff den Besitzer wechselt. Man habe den 30.000-Tonner »Rickmers Hamburg« gekauft, der künftig ebenfalls für RZ Carrier unter der Marke Rickmers-Linie betrieben wird. Nach einem Dockaufenthalt in Asien soll das Schiff in den »Round the World Pearl String«-Dienst zurückkehren.

Bekenntnis zum Linien-Konzept

Rickmers-Linie, Rickmers
Das Netzwerk der Rickmers-Linie (Grafik: Rickmers)

An der Strategie der Rickmers-Linie soll damit ofenbar festgehalten werden. »Der Ankauf ist ein klares Bekenntnis zum bestehenden Konzept der Rickmers-Linie«, heißt es in der Zeaborn-Mitteilung. Die Linienstruktur mit den großen 30.000-Tonnern war ein Markenzeichen der Hamburger Reederei. Im »Pearl-String« werden neun Schwesterschiffe der »Superflex Heavy MPC Class« zwischen den USA, Europa, Indien, dem Mittleren Osten, Südostasien und Südamerika eingesetzt.

Allerdings litt das Geschäft im Zuge der Raten- und Nachfragekrise in den vergangenen Jahren erheblich, da nicht ausreichend Ladung für die Schiffe und ihre mehr oder minder festen Liniendienste gebucht werden konnte. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Rickmers-Manager Gerhard Janssen gegenüber der HANSA bestätigt, dass man angesichts der Situation das Liner-Konzept habe »anpassen« müssen.