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Die Fusion der Linienreedereien Hapag-Lloyd und UASC soll in der kommenden Woche über die Bühne gehen. Letzte Hürden sind beiseite geräumt, die Mitarbeiter bereits informiert.

Nach Monaten der Vorbereitungen sind nun offenbar alle noch offenen Fragen geklärt. Die nötigen Fusionsf[ds_preview]reigaben und behördlichen Genehmigungen liegen demnach vor, auch die Neuregelung der bestehenden Kreditlinien ist nach Informationen der HANSA abgeschlossen. Die arabische Linienreederei ist mit mehr als 4 Mrd. $ verschuldet. Daher mussten neue Finanzierungen und Finanzpartner gefunden werden. Letzte Details wurden offenbar erst gestern in Hamburg zwischen den Top-Managern beider Unternehmen ausgehandelt.

Das Closing soll nach HANSA-Informationen bis spätestens 24. Mai offiziell verkündet werden – also rechtzeitig vor dem Beginn des Ramadan in Dubai und noch vor der Hauptversammlung von Hapag-Lloyd am 29. Mai. Zwei Tage später, am 31. Mai, läuft die intern gesetzte Frist aus.

Heute bereits wurden weltweit die Mitarbeiter beider Reedereien darauf eingestimmt, sie sollen umgehend mit den organisatorischen und administrativen Vorbereitungen beginnen, ist zu hören. Dem Vernehmen nach wird es im Vorstand um CEO Rolf Habben Jansen in der »neuen« Hapag-Lloyd keine personellen Veränderungen geben, auf zweiter und dritter Management-Ebene übernehmen hingegen etliche Führungskräfte aus Dubai neue Funktionen. Auch alle wichtigen Personalien werden intern bereits bekannt gemacht.

Gemeinsamer Marktanteil von 7%

Hapag-Lloyd und UASC hatten sich im Juli 2016 auf eine Fusion verständigt. Eine gemeinsame Flotte würde künftig mehr als 225 Schiffe mit einer Kapazität von 1,6 Mio. TEU zählen. Das entspricht einem Marktanteil von 7% (Nr. 5 weltweit), der Jahresumsatz läge bei etwa 13 Mrd. $.

Die Anteile am neuen Unternehmen verteilen sich zu 72% auf Hapag-Lloyd und 28% auf die bisherigen UASC-Aktionäre Qatar Holding LLC (QH) und Public Investment Fund des Königreichs Saudi Arabien (PIF). Die chilenische CSAV wird künftig 22,6% halten, der Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne 14,6%  und die Stadt Hamburg 14,9%. Hauptsitz des fusionierten Unternehmens wird Hamburg.