Print Friendly, PDF & Email

Die NordLB meldet für das erste Quartal 2017 einen Vorsteuergewinn von 255 Mio. €. Das Schiffsportfolio ist in den ersten drei Monaten um fast 1 Mrd. € reduziert worden.

Die Norddeutsche Landesbank hat das erste Quartal 2017 mit einem Ergebnis vor Steuern von 255 Mio. € abgesch[ds_preview]lossen. Das Konzernergebnis nach Steuern belief sich auf 214 Mio. €. Im ersten Quartal des Vorjahres hatte die Bank noch einen Vorsteuerverlust von 107 Mio. € verzeichnet.

NordLB
Thomas Bürkle (Foto: NordLB)

»Auch wenn die Geschäfte gut laufen und die Risikovorsorge zurückgegangen ist, stellt uns die Schiffskrise weiter vor große Herausforderungen. Nach wie vor können wir keine Entwarnung geben«, sagte Thomas Bürkle, Vorstandsvorsitzender der NordLB.

Risikovorsorge reduziert

Der Zinsüberschuss lag im ersten Quartal konzernweit bei 406 Mio. € (Vorjahresquartal: 459 Mio. €). Die Nettozuführungen zur Risikovorsorge im Kreditgeschäft gingen auf 126 Mio. € (435 Mio. €) zurück. Sie entfallen weiterhin zum überwiegenden Teil auf den Bereich Schiffsfinanzierung. Das Portfolio ist in den ersten drei Monaten des Jahres weiter zurückgeführt worden und liegt jetzt bei 15,9 Mrd. €. Ende 2016 waren es noch 16,8 Mrd. € für 1363 Schiffe. Bis zum kommenden Jahr soll die Kreditsumme weiter auf 12 bis maximal 14 Mrd. € abgeschmolzen werden.

Der Provisionsüberschuss betrug 43 Mio. € (54 Mio. €). Das Fair-Value-Ergebnis (einschließlich Hedge Accounting) belief sich auf 74 Mio. € (255 Mio. €), während das Ergebnis aus Finanzanlagen auf 51 Mio. € (7 Mio. €) anstieg. Das Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen liegt mit 3 Mio. € um 10 Mio. € über dem Wert der Vorjahresvergleichsperiode (7 Mio. Euro).

Der Anstieg des Verwaltungsaufwands auf 318 Mio. € (297 Mio. €) ist laut der Bank insbesondere auf erweiterte regulatorische Anforderungen zurückzuführen. Er umfasst Aufwendungen in Höhe von 25 Mio. € für die Sicherungsreserve der Landesbanken sowie die EZB-Umlage. Das sonstige betriebliche Ergebnis stieg, auch begünstigt durch Sondereffekte, auf 125 Mio. € (minus 136 Mio. €). Es beinhaltet Aufwendungen für die EU-Bankenabgabe in Höhe des voraussichtlichen Jahresbeitrags von 54 Mio. €. Gemäß IFRS werden in der Gewinn- und Verlustrechnung Ertragssteuern in Höhe von 41 Mio. € (minus 14 Mio. €) abgebildet.

Die Cost-Income-Ratio lag im ersten Quartal 2017 bei 48,9 % (47,5 %), der Return-on-Equity betrug 17,8 % (minus 5,2 %). Die Bilanzsumme belief sich zum Ende des ersten Quartals auf 175,5 Mrd. € (Jahresultimo 2016: 174,8 Mrd. €). Der Gesamtrisikobetrag ging auf 57.789 Mio. € (59.896 Mio. €) zurück.

Kapitalquoten sinken, Anstieg erwartet

Die harte Kernkapitalquote (Common equity tier 1 ratio, CET 1-Quote) der NordLB lag per 31. März 2017 bei 10,5 % (11,3 %), die Gesamtkapitalquote (Total regulatory capital ratio) belief sich auf 15,2 % (16,3 %). Der Rückgang der Kapitalquoten gegenüber den Werten zum Jahresende 2016 erklärt die Bank durch eine anteilige Berücksichtigung des im April bekanntgegebenen Verlustes für das Geschäftsjahr 2016.

Die NordLB erwartet nach eigenen Angaben, dass ihre Kapitalquoten in den kommenden Quartalen wieder ansteigen werden. Hierzu würden auch die positiven Effekte durch die kürzlich bekannt gegebene weitere Ausplatzierung einer Tranche der Northvest-Transaktion an institutionelle Investoren beitragen, die per 30. Juni wirksam würden. Bereits im ersten Quartal hätten die Kapitalquoten im Konzern durch ähnlich angelegte Verbriefungstransaktionen der Bremer Landesbank gestärkt werden können, hieß es.

Rechtliche Verschmelzung mit BLB Ende August

Bei der vollständigen Integration der Bremer Landesbank (BLB) in die NordLB sei man auf einem guten Weg, sagte Bürkle. Die rechtliche Verschmelzung mit der BLB wird für den 31. August 2017 angestrebt.

Die Arbeiten am Transformationsprogramm »One Bank«, mit dem man den Konzern auf eine neue Grundlage stellen wolle, schritten planmäßig voran, heißt es. Um den Konzern insgesamt nachhaltig profitabel zu machen, will die Bank bis Ende 2020 ein Kostenpotenzial von 150 bis 200 Mio. € heben. Dazu wolle der Konzern mit bis zu 1.250 Stellen weniger auskommen als heute. Hierzu stünden sämtliche Einheiten des NordLB-Konzerns inklusive aller Tochtergesellschaften und Beteiligungsunternehmen auf dem Prüfstand. Dabei würden auch mögliche Veräußerungen in Erwägung gezogen.