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Der Hamburger Hafen erreicht im ersten Quartal 2017 einen Gesamtumschlag von 35,4 Mio. t. Das ist ein minimaler Zuwachs gegenüber dem Vorjahr.

Mit diesem Ergebnis liege Deutschlands größter Universalhafen leicht über dem durchschnittlichen Wachstum (+1,6%) der großen Nordrange-Hä[ds_preview]fen Rotterdam, Antwerpen und den Bremischen Häfen, hieß es von Hamburg Hafen Marketing (HHM) bei der Vorstellung der Quartalszahlen.

Rekord bei Massengut, stabiler Containerumschlag

Hamburger Hafen
Massengutumschlag am Hansaport (Foto: HHM)

Zum Gesamtergebnis trugen in Hamburg der Massengutumschlag mit 12,2 Mio. t (+6,7%) und der Stückgutumschlag mit 23,1 Mio. t (-0,7%) bei. Bei Massengut wurde erstmalig in Hamburg die 12 Mio. t Marke überschritten und das beste Quartalsergebnis seit Beginn der Aufzeichnungen erzielt. Der Stückgutumschlag verzeichnet auf der Exportseite mit 11,9 Mio. t ein Wachstum von 3,4%. Der Import von Stückgut fiel mit 11,2 Mio. t (-4,7%) etwas schwächer aus. Dabei schwächelte der konventionelle Stückgut-Umschlag und kam insgesamt auf 324.000 t (-22,0%). Neben dem Wegfall des Umschlagbetriebs am Buss Hansa Terminal kam ein nachfragebedingter Rückgang im RoRo-Verkehr mit Afrika dazu.

Der Containerumschlag blieb im 1. Quartal 2017 mit 2,2 Mio. TEU (-0,7%) nur ganz knapp unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. In den Hauptfahrtgebieten weist der Containerverkehr Hamburgs mit Europa mit 663.000 TEU (+0,6%), Amerika mit 311.000 TEU (+6,4%) und Australien/Pazifik mit 13.000 TEU (+19,9%) eine positive Entwicklung auf.

Asien-Verkehr mit Einbußen

Die Fahrtgebiete Afrika mit 70.000 TEU (-5,5%) und Asien mit 1,2 Mio. TEU (-3,0%) blieben unter dem Vorjahresergebnis. Im Containerverkehr mit China, Hamburgs bedeutendstem Handelspartner, wurden 637.000 TEU umgeschlagen (-2,0%).

Da konnten erfreuliche ein- und zweistellige Wachstumsraten im Containerverkehr mit Russland (120.000 TEU / +15,6%), den USA (89.000 TEU / +5,5%), Malaysia (76.000 TEU / +0,4%), Großbritannien (66.000 TEU / +2,8%) und Schweden (66.000 TEU / +4%), die alle zu den Top 10 Handelspartnern des Hamburger Hafens zählen, nicht für einen Ausgleich im Gesamtergebnis sorgen.

Hamburger Hafen
Containerumschlag in der Nordrange (Quelle: HHM)

Neben Russland, das nach wie vor durch die bestehenden Sanktionen Einschränkungen im Außenhandel unterliegt, sind es unter anderem die Baltischen Staaten, die zu einem bedeutenden Teil Waren via Hamburg aus China beziehen oder dorthin exportieren, und mit insgesamt 76.000 TEU ein Plus von 28,2% erzielten. „Wieder steigende Transhipmentverkehre mit der Ostseeregion bringen Hamburg durch den zweifachen Umschlag vom See- auf das Feederschiff und umgekehrt schnell Mengensteigerungen“, sagte HHM-Vorstand Ingo Egloff.

74 Mega-Carrier im Hafen

Hamburger HafenIn der Containerschifffahrt sei das 1. Quartal durch die Konsolidierung, die Vorbereitung der Reedereien auf neue Allianzen und die Hoffnung auf eine Erholung im Markt geprägt worden. Im ersten Quartal 2017 nahm in Hamburg die Zahl der Anläufe von besonders großen Containerschiffen erneut zu. Insgesamt 74 Containerschiffe mit einer Stellplatzkapazität von mehr als 14.000 TEU machten in Hamburg fest (+61%). Um auf der Elbe die Begegnung und den Verkehrsfluss für große Seeschiffe zu erleichtern, bleibe die vom Bundesverwaltungsgericht am 9. Februar 2017 weitestgehend gebilligte Fahrrinnenanpassung der Elbe für den Hafen von großer Bedeutung.

Rund 11% des gesamten deutschen Schienengüterverkehrs beginnen oder enden im Hamburger Hafen. Mit 2.000 angebotenen Containerzugverbindungen pro Woche ist Hamburg Europas Bahnhafen Nr. 1. Auch im ersten Quartal 2017 entwickelte sich das Transportaufkommen auf der Hamburger Hafenbahn mit 11,6 Mio. t (+0,4%) erneut positiv. Der Containertransport auf der Schiene kam auf 587.000 TEU (+0,4%).

Um den Anteil der Schiene am Gütertransport weiter auszubauen, sei Ende März der Startschuss für das Kooperationsprojekt »Hamburg-NRWplus« erfolgt. Die beiden Bundesländer werden vor allem über die Marktkontakte von Hafen Hamburg Marketing bei Unternehmen für eine stärkere Nutzung der Eisenbahn für Gütertransporte werben. Auch neue Containerzugangebote, wie die von der Warsteiner Brauerei Anfang des Jahres begonnene Verbindung zwischen Warstein und Hamburg, sorgen für mehr Transportkapazität auf der Schiene.