Print Friendly, PDF & Email

Anlässlich der bevorstehenden »Brexit«-Verhandlungen fordern die europäischen Reeder, auch in Zukunft den freien Verkehr von Personen und Waren zu gewährleisten.

Prinzipiell und langfristig sei eine – so weit wie möglich – einheitliche Regulierung maritimer Angelegenheiten sehr w[ds_preview]ichtig, teilte der Verband ECSA (European Community Shipowners‘ Association) jetzt in einem Strategiepapier mit. »Das sollte einer der Leitfäden für die Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien sein«, sagte der scheidende Generalsekretär Patrick Verhoeven.

Die Schifffahrt stehe für eines der fundamentalen Prinzipien der EU: der freie Verkehr von Gütern und Personen. Der Verband forderte, daher sollte die derzeitige Rechtslage so gut es geht auch dem Aussteig Großbritanniens aus der EU aufrechterhalten werden.

Drei kurzfristige Kernforderungen für »Brexit«

ECSA, IAPH, Verhoeven, Shipyards, Ports
Patrick Verhoeven (Foto: ECSA)

Für die Verhandlungen werden drei kurzfristige Prioritäten gesetzt. Erstens sollten die Verhandlungsführer darauf achten, dass auch in Zukunft ein reibungsloser Seeverkehr zwischen der EU und Großbritannien möglich ist. Darüber hinaus sollte die Beförderung von Seeleuten, Passagieren und Landpersonal wie im jetzigen Binnenmarkt frei sein. Und drittens sollten Unternehmen aus beiden »Regionen« Zugang zum jeweiligen Binnenhandel und zu den Offshore-Märkten bekommen.

Ein weiteres Argument sei die Arbeitsfähigkeit in den Häfen, so der Verband weiter. Rund die Hälfte aller Im- und Exporte Großbritanniens würden auf die EU entfallen und die »meisten« über Schiffe abgewickelt. »Seit dem Ende der Zoll- und Gesundheitskontrollen Anfang 1993 nahm der Verkehr um 300% zu. Wenn wir nun wieder zu den alten Zeiten zurückkehren, wird es zu massiven Verstopfungen in den Häfen kommen, denn dort gibt es schlicht nicht genug Platz für die wartenden Fahrzeuge«, heißt es.