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Beim Bremer Assekuradeur steht ein Wechsel in der Führungsetage an. Stefan Rogge folgt auf Heiko Winter

Der langjährige Geschäftsführer und Mitinhaber Heiko Thomas Winter geht zum Jahresende in den Ruhestand. Als Nachfolger für ihn tritt zum[ds_preview] 1. Mai der bisherige Geschäftsführer des Transportversicherungsmaklers Regent Insurance Services (Europe), Stefan Rogge, an.

Rogge, der auch die Geschäfte der Regent-Tochtergesellschaft Lübcke Marine in Bremen mitgeführt hat, wird zum 1. Januar 2018 auch Gesellschafter von Carl Schröter. Er übernimmt die 32%, die bislang Winter an der Firma hält. Die Geschäftsführung des 1868 gegründeten Assekuradeurs besteht auch künftig aus vier Köpfen – dazu gehören außerdem wie bisher Claus Dimter, Markus Willmann und Sabine Blume.

Der 42-jährige Rogge soll sich verstärkt um die Themen Vertrieb und Konzeption kümmern. Der gelernte Versicherungskaufmann und Betriebswirt begann seine Laufbahn 1994 bei dem Makler Wuppesahl in Bremen. Im Anschluss an seine Ausbildung ging er für zwei Jahre zu Willis Corroon & Wuppesahl in die Schweiz und kehrte 1999 zur JWA Jaspers & Wuppesahl Industrie Assekuranz in Bremen zurück. Seit 2001 war Rogge für die von ihm mitgegründete Imperial-Tochter Regent Insurance Brokers tätig und wirkte dabei maßgeblich an der Übernahme und Integration des Schiffsversicherungsmaklers Lübcke Marine mit.

Winter, Jahrgang 1958 und geboren in Köln, führt die Geschäfte von Carl Schröter seit 2003 mit – seit 2004 als Mitgesellschafter. Der gelernte Jurist, der nach dem zweiten Staatsexamen, wie er selbst sagt, »gleich auf die schiefe Bahn kam« – sprich: in die Versicherungswirtschaft – war ab 1988 für die Nordstern (heute Axa) tätig, zuletzt als Abteilungsleiter für den Transportbereich in Hamburg. Von 1993 bis 2003 leitete Winter die Abteilung Industriebereich Transport bei dem Versicherungsmakler Funk.

Zu den wohl einschneidendsten Enwicklungen, die er in seinen Jahren in der Branche erlebt habe, zähle die zunehmende Regulierung. Traditionell sei die Transportversicherung »ein Sammelbecken für die Verrückten und die verrückten Ideen gewesen«, das sich durch hohe Kreativität ausgezeichnet habe, stellt Winter fest. Im Zuge der wachsenden Regulierung müssten die Underwriter heute aber immer mehr nationale Sonderbestimmungen berücksichtigen, sich mit immer mehr nationalen Tochtergesellschaften der Versicherungen abstimmen, welche letztlich die Risiken tragen. Das mache dem Assekuradeur besonders bei der Konzeption internationaler Programme für die Warentransportversicherung die Arbeit schwer.

»Die großen Programme bereiten mehr Aufwand, der Ertrag für den Assekuradeur nimmt ab«, klagt Winter. Die Branche schrecke zunehmend vor internationalen, grenzüberschreitenden Risiken zurück, »man wird entglobalisiert«, kritisiert er.

Für Carl Schröter als größeren Player unter den Assekuradeuren stünden die Chancen noch recht gut, weil man leichter wirtschaftliche Lösungen für die komplizierteren Prozesse (Compliance etc.) finden könne. Das Unternehmen verzeichnet in der gesamten Gruppe (Warentransport, Verkehrshaftung, Seekasko, Kfz) Bruttoprämieneinnahmen von rund 80 Mio. Euro pro Jahr.

Die ersten kleineren Assekuradeure hätten dagegen schon aufgegeben oder seien verkauft worden, weitere dürften folgen. »Der eine oder andere wird sich noch sagen: Das will ich nicht mehr.« Ein Stück weit wird Winter die Geschehnisse in den kommenden Jahren noch aktiv mitverfolgen – als Vorsitzender des neugegründeten Beirats von Carl Schröter.