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Nach dem Regierungswechsel in Schleswig-Holstein wagt die Fährrrederei Scandlines einen neuen Vorstoß im Streit um den Tunnel im Fehmarnbelt. Die Kosten für eine entsprechende Umplanung würde man zahlen.

Die gleichberechtigte Straßenanbindung des Fährhafens Puttgarden und der geplanten Festen Fehmarnbeltquerung (FFBQ) sei für einen wettbewerbsneutralen zukünftigen Fährbetrieb zwischen Puttgarden und Rødby unverzichtbar. Um die notwendige Umplanung durch die schleswig-holsteinischen Landesbehörden abzusichern, bietet die Reederei Scandlines eine finanzielle Übernahme der Planungsmehrkosten unter bestimmten Voraussetzungen an.

»Wir haben bereits 2014 eigene Vorschläge für eine gleichberechtigte Anbindung des Fährhafens und des Tunnels eingebracht. Schon vor Jahren haben wir angekündigt, unseren Fährdienst auf dem Fehmarnbelt auch im Wettbewerb mit der geplanten Beltquerung aufrechtzuerhalten. Um zu zeigen, wie ernst wir dies meinen, würden wir uns vertraglich verpflichten, entstehende Umplanungskosten des Landes Schleswig-Holstein zu übernehmen, sollten wir den Betrieb des Fährhafens innerhalb von fünf Jahren nach der Tunneleröffnung einstellen«, erklärt Reedereichef Søren Poulsgaard Jensen in einer Mitteilung.

Die Planungen zur FFBQ sehen bislang vor, die bestehende direkte Zufahrt zum Hafen zugunsten der Tunneleinfahrt umzuleiten. Um das finanzielle Risiko für die Landesbehörden abzumildern, zeige man sich, einen Vertrag mit dem Land Schleswig-Holstein anhand mehrerer Eckpunkte zu schließen:

  • Eine absolut gleichberechtigte Anbindung des Fährhafens Puttgarden und der FFBQ an die B 207
  • Weitestgehende Vermeidung von Beeinträchtigungen des Fährbetriebs während der Bauphase der FFBQ und des Ausbaus der B207
  • Übernahme der notwendigen Planungsmehrkosten des Landes Schleswig-Holstein gegenüber der jetzt vorliegenden Planung, wenn der Betrieb des Fährhafens innerhalb von fünf Jahren nach Eröffnung der FFBQ eingestellt wird

Ursache für den jüngsten Vorstoß ist die Wahl der neuen Schwarz-gelb-grünen Landesregierung aus CDU, FDP und Grünen. »Die im Koalitionsvertrag skizzierten Äußerungen zur Hafenanbindung stimmen uns optimistisch für den zukünftigen Dialog. Uns liegt viel daran, den Betrieb von Scandlines zum Wohle unserer 1.500 Mitarbeiter und der regionalen Wirtschaft so langfristig und so gut wie möglich zu sichern«, so Poulsgaard Jensen weiter.