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Die Bremer Reederei Harren & Partner steht vor der Übernahme der Schwergut-Reederei SAL von der japanischen »K« Line. Bereits in wenigen Tagen soll Vollzug gemeldet werden.

Schon seit Monaten brodelte die Gerüchteküche über den anstehenden Verkauf der Hamburger Schwergutreede[ds_preview]rei SAL durch ihren japanischen Mutterkonzern »K« Line. Eine Absichtserklärung war bereits vor Monaten unterschrieben worden. Damals hatten noch Harren & Partner gemeinsam mit der Reederei Briese Schiffahrt für die Übernahme geboten.

Briese zog im Poker zurück

Briese schied dem Vernehmen nach aus finanziellen Gründen aus. Übrig blieben die Bremer. Und diese schreiten jetzt zur Tat. »Wir stehen unmittelbar vor der Übernahme«, sagte Firmenchef Peter Harren gestern auf dem traditionellen Bremer Rhederabend. »In wenigen Tagen wollen wir Vollzug melden.« Noch steht die Vereinbarung allerdings unter Vorbehalt.

SAL. HarrenDie 1980 gegründete Reederei SAL Heavy Lift, vormals Schifffahrtskontor Altes Land,
ist auf den Transport von Schwergut spezialisiert und zählt zu den führenden Anbietern auf diesem Gebiet. Nachdem 2007 ein Joint Venture mit der in Japan ansässigen Reederei »K« Line gegründet wurde, übernahm diese die Hamburger Reederei 2011 komplett.

15 Schiffe in der SAL-Flotte

Zur Flotte gehören gegenwärtig 13 eigene und zwei eingecharterte Schwergutschiffe mit Kränen von einer Hebekapazität von bis zu 2000 t. Wie immer wieder zu hören war, ist die »K« Line mit ihrer deutschen Tochter in dem umkämpften MPP-Markt aber nie richtig glücklich geworden, weil sie den Japanern überwiegend hohe Verluste bescherte.

Harren & Partner, gegründet 1989, ist als derzeit größte Bremer Reederei breit aufgestellt und besitzt, bereedert und managt rund 50 eigene und eingecharterte Containerschiffe, Tanker, Bulker, Mehrzweck- und auch Dockschiffe. Demnächst steht der spektakuläre Atlantik-Transport des historischen Frachtseglers »Peking« mit einem Harren-Frachter an.

Massive Konsolidierung im MPP-Sektor

Die Übernahme von SAL wäre ein weiterer Schritt im Konsolidierungsprozess im MPP-Segment. Zuletzt hatte die ebenfalls in Bremen beheimatete Zeaborn-Gruppe die Rickmers-Linie gekauft. Diese hatte wiederum zuvor die Projektabteilung NPC der dänischen Reederei Weco/Dannebrog geschluckt. Zeaborn hatte da bereits die HC-Gruppe und die Befrachtung für 17 Mehrzweckschiffe der britischen Reederei Carisbrooke übernommen.

Briese war mit frischem Kapital bei der Hamburger Schwergutreederei Auerbach eingestiegen. Gemeinsam betreiben Briese und Harren mit dem »BHS Pool Weser-Ems« eine Befrachtungskooperation. Diese führt nicht nur Schiffe zusammen und verteilt die Erlöse entsprechend, sondern zielt auf eine verbesserte Auslastung der Flotte und optimierte Erträge ab.