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Schottel, ein Hersteller von Antieben und Steuerungen für Schiffe und Offshore-Anwendungen, hat den neuen Ruder EcoPeller (SRE EcoPeller) entwickelt, der insbesondere für die offene See und für küstennahen Gebiete geeignet ist

Die ersten Überlegungen für einen Ruderpropeller der Zukunft habe es bereits im Jahr 2013 auf einem Innovationsworkshop gegeben, berichtet Schottel[ds_preview]. Zu Beginn der Projektphase seien diverse Antriebsvarianten in hydrodynamischen Modellversuchen sowie in Strömungssimulationen mittels CFD-Technologie ausgiebig getestet worden. Parallel sei eine Optimierung des gesamten mechanischen Kraftstrangs erfolgt, mit dem Ziel, geringstmöglicher mechanischer Verluste.

Die patentierte HTG-Getriebetechnologie (High Torque Gear) habe einen großen Anteil an der Effizienz und der Robustheit des neuen Produktes. Sie erlaube bei gleichen Abmessungen der Kegelränder die Übertragung eines bis zu 15% höheren Antriebsmoments bei hohen und ausgewogenen Sicherheiten gegen alle bekannten Verzahnungsschadensformen. Trotz des hohen Antriebsmoments ließen sich schlankere Unterwassergetriebegehäuse realisieren und damit die hydrodynamische Effizienz propulsionstechnisch steigern, so der Hersteller.

Das charakteristische Design des Ruder EcoPellers habe bislang unerreichte Bestwerte bezüglich des Gesamtwirkungsgrads und der Kursstabilität hervorgebracht. Dies sorgt Laut Schottel für einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch und geringere Emissionen. Überdies ist die Neuheit mit dem Dichtungsüberwachungssystem Schottel Leacon ausgestattet, das aufgrund einer Zwischenkammer mit integrierter Überwachung gegen die Verunreinigung des Seewassers durch Betriebsstoffe sorgen soll.

Der Propeller basiert auf dem von Schottel entwickelten SCD-Bauartprinzip eines vertikal in den Ruderpropeller integrierten Elektromotors. Somit entfalle das obere der beiden Umlenkgetriebe, womit sich 2% mechanischen Wirkungsgrades gewinnen ließen. Ein weiterer Vorteil sei die durch die Vereinigung von Motor und Antrieb erzielte kompakte Bauweise.

Dem Schiffdesign seien mit dem neuen Produkt bei der Wahl der Motorisierung keinerlei Grenzen gesetzt. Neben einer werkseitigen, einbaufertigen Bestückung mit einem Asynchron-Elektromotor – optional auch mit einem Permanent-Magnet-Motor – könne der EcoPeller auch mit weiteren vertikal integrierbaren Elektromotoren gemäß Kundenwunsch beliebig kombiniert werden. Alternativ sei auch eine Z-Drive-Lösung für den elektrischen oder mechanischen Antrieb möglich, optional auch mit dem neuen Schottel-Y-Hybrid für eine Kombination aus elektrischem und mechanischem Antrieb.

Der SRE EcoPeller ist in verschiedenen Größen für Antriebsleistungen zwischen 1.000 kW und 4.500 kW erhältlich. Verfügbare Propellertypen sind FP (Fixed Pitch) oder CP (Controllable Pitch). Optional ist beim CP-Propeller die Funktion der Segelstellung (Full Feathering), bei der die Propellerflügel bei Bedarf in eine widerstandsarme Position gebracht werden können.

»Beim SRE EcoPeller war für uns neben dem ökologischen und ökonomischen Aspekt auch die Produktvariabilität von besonderer Bedeutung. Je frühzeitiger wir in die Designphase des Schiffs einsteigen und Antrieb und Schiffshülle aufeinander abstimmen, desto höher ist der Gesamtwirkungsgrad des Schiffs«, erklärt Schottel-Geschäftsführer Christian Strahberger. Wichtig sei es daher, dem De­signer passgenaue Varianten eines Antriebs anzubieten.

Die Integrationsfähigkeit des SRE EcoPellers zeichne sich dadurch aus, dass sämtliche Komponenten des Antriebs in individuellen Längen gefertigt werden könnten und dadurch eine hydrodynamisch optimale Integration in Schiffsrümpfe nahezu jeder Art und Größe ermöglicht werde, so der Hersteller.

Interessenten für das neue Produkt gibt es bereits. So wird Schottel insgesamt acht Fährenneubauten zweier norwegischer Fährbetreiber mit dem neuen Ruder EcoPeller ausstatten.
RD