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800 km vom amerikanischen Festland entfernt sind zwei Deutsche mit ihrer Segelyacht in Seenot geraten. Das Boot sank, die US Air Force rettete die Segler.

Die 12 m lange Segelyacht der beiden Männer war auf dem Weg von Jamaika nach Bremerhaven in Brand geraten und gesunken. Einer[ds_preview] der beiden Männer erlitt schwere Brandverletzungen. Er wird zurzeit in einem Krankenhaus in Orlando, Florida, behandelt.

Seenotleitung Bremen DGzRS
Die Seenotleitung der DGzRS in Bremen (Foto: DGzRS)

Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilte, hatten Vater und Sohn (66 und 48 Jahre alt) über Satellitentelefon Familienangehörige in Bremerhaven angerufen. Über diesen Umweg landete die Notmeldung bei der Integrierten Regionalleitstelle Unterweser-Elbe (IRLS) der Feuerwehr in Bremerhaven, die kurz nach 15 Uhr am 7. Juli die Seenotleitung Bremen der DGzRS alarmierte. Zu diesem Zeitpunkt waren Vater und Sohn bereits in die Rettungsinsel gegangen.

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Foto: U.S. Air Force, Master Sgt. Mark Borosch

Die Seenotleitung der DGzRS setzte sich daraufhin mit der amerikanischen Küstenwache, dem für das Seerevier zuständigen 7. Distrikt in Miami, in Verbindung. Die Küstenwache in Miami empfing nahezu zeitgleich einen automatisierten Alarm der Notfunkbake der brennenden Segelyacht. Während die Rettungsaktion in den USA. angelaufen sei, hätten die Wachleiter in der Seenotleitung Bremen ununterbrochen versucht, die beiden Schiffbrüchigen zu erreichen, so die DGzRS. Alle Versuche der Kontaktaufnahme seien jedoch bereits ergebnislos geblieben.

Tanker und Fallschirmspringer kommen zu Hilfe

Tanker Nord Nightingale
Foto: U.S. Air Force, Master Sgt. Mark Borosch

Die Küstenwache leitete den Tanker »Nord Nightingale« um und bat aufgrund der großen Entfernung vom Festland die United States Air Force um Unterstützung. Diese schickte ein Flugzeug des 920. Rescue Wing, einer Abteilung, die normalerweise für die Suche und Rettung von Soldaten in Kriegsgebieten zuständig ist, zur Notfallposition. Beim Eintreffen des Flugzeuges Stunden nach der Erstalarmierung war die »Nord Nightingale« bereits am Unglücksort eingetroffen und hatte die Rettungsinsel der Schiffbrüchigen im Blick, konnte jedoch selbst nichts unternehmen.

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Foto: U.S. Air Force, Master Sgt. Mark Borosch

Fünf Fallschirmspringer mit Schlauchbooten sprangen 800 Kilometer vom Festland entfernt über dem Atlantik aus dem Flugzeug ab, aus dem auch medizinische Ausrüstung abgeworfen wurde. Die Schiffbrüchigen wurden ins Boot geholt und vom Rettungsteam zum Tanker »Nord Nightingale« gebracht. Zwei Airforce-Hubschrauber, die während des Fluges in der Luft an dem inzwischen zurückkehrenden Flugzeug aufgetankt wurden, flogen zur »Nord Nightingale«, winschten Schiffbrüchige und Retter vom Tanker auf und flogen sie nach Florida.

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Foto: U.S. Air Force, Master Sgt. Mark Borosch

Die beiden Deutschen wurden in ein Krankenhaus nach Orlando gebracht. Der 48-Jährige ist den Angaben zufolge wegen seiner schweren Brandverletzungen derzeit noch in Intensivbehandlung. Nach seinen Aussagen könnte das Feuer im Maschinenraum der Segelyacht ausgebrochen sein. Das Schiff hätte innerhalb kürzester Zeit in Flammen gestanden.

Im April war es rund 1.300 sm von der US-Küste entfernt zu einer Explosion auf einem Bulker gekommen. Hier hatte der New York Air National Guard’s 106th Rescue Wing per Fallschirm Retter über dem Schiff abgesetzt.