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Für das vor Neukaledonien im Südpazifik gestrandete Containerschiff »Kea Trader« hat die Bergungsfirma Ardent Maritime ein Großaufgebot an Manpower und Gerätschaften mobilisiert. Die Bergung wird teuer.

Wie der Eigner des Schiffs, die Reederei Lomar Shipping, heute mitteilte, bef[ds_preview]inden sich inzwischen vier Schlepper, ein Mehrzweck- und Gewässerschutzschiff sowie drei Lastkähne am Unglücksort. Ein Anchor Handling Vessel aus Singapur, ein weiterer Schlepper aus Australien sowie ein Offshore-Hotelschiff (Accomodation Vessel) aus Neuseeland befinden sich laut Lomar noch auf dem Weg zur »Kea Trader« und sollen in den kommenden Tagen eintreffen. Damit entwickelt sich die Bergung des Containerschiffs (Bj. 2016, 2.194 TEU), das in Charter des Reefer-Carriers Seatrade vor zwölf Tagen auf dem Weg von Papeete (Französisch-Polynesien) nach Nourmea (Neukaledonien) auf Grund lief, wie befürchtet zu einem teuren Großprojekt.

Kea Trader aerial havarie
Luftbild der »Kea Trader« auf der Sandbank (Foto: FANC)

Der beauftragte Berger Ardent Maritime hat den Auftrag unter einer »Lloyd’s Open Form« angenommen und gleich darauf die sogenannte SCOPIC-Klausel in Anspruch genommen. Danach wird die Firma nach einem festgelegten Tarif für ihren Einsatz entlohnt, nicht auf Basis der geretteten Werte. Möglicherweise ist der Bergungsfirma das Risiko zu groß, dass die »Kea Trader« auseinanderbricht und am Ende nicht genug Werte gerettet werden, um den hohen Kosteneinsatz für die Bergung zu decken. Die »Kea Trader« ist Maklerangaben zufolge im norwegischen Seekaskomarkt führend versichert.

Noch keine Erkenntnisse über Schadensausmaß

Kea Trader diver inspection hull
Ein Taucher der Bergungsfirma inspiziert den Rumpf (Foto: Ardent)

Das vergangene Woche angekündigte Abpumpen des Brennstoffs und Schmieröls aus dem havarierten Frachter soll diese Woche durchgeführt werden, sofern sich die Wetterverhältnisse nicht verschlechtern. Der Prozess soll entgegen früheren Angaben jetzt nur noch »mehrere Tage« und nicht »mehrere Wochen« dauern, heißt es. Für die Treibstoffabbergung hat Ardent circa 40 t Equipment (Hochdruckpumpen, Schläuche, Generatoren, Schweißgeräte, Hebemittel etc.) per Air Charter einfliegen lassen. Es wird derzeit per Barge und per Helikopter von Neukaledonien zum Unglücksort gebracht.

Kea Trader
Bergungsgerät unterwegs zum Schiff (Foto: FANC)

Zum Schadensausmaß an Bord lägen noch keine genauen Erkenntnisse vor, erklärte Lomar. Das Schiff befinde sich in stabiler Position auf einem felsigen Untergrund. Infolge der Grundberührung hat die »Kea Trader« offenbar Leck geschlagen, da unter Deck Wasser eingedrungen ist, wie die Reederei vergangene Woche schon gegenüber der HANSA bestätigte. mph