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Zusammen mit dem Schleppunternehmen Svitzer hat Rolls-Royce im Hafen von Kopenhagen erstmals ein ferngesteuertes kommerzielles Schiff vorgestellt

In den vergangenen Monaten ist laut Rolls-Royce mit dem 28m langen Svitzer-Schlepper »Svitzer Hermod« eine Reihe von Manövern[ds_preview] gefahren worden, die der Kapitän von einer Kontrollstation im Svitzer-Firmensitz an Land gesteuert hat. So sei es möglich gewesen, das Schiff am Kai an- und ablegen zu lassen, um 360° zu drehen, um es schließlich zum Svitzer-Hauptquartier zu fahren und dort wieder anlegen zu lassen. Während der Demonstrationsfahrten seien sets ein Kapitän und eine Mannschaft an Bord gewesen, für den Fall, dass das System nicht funktioniert hätte.

Nun wollen beide Unternehmen die Tests an ferngesteuerten sowie autonomen Schiffen fortsetzen. Der Fokus liege auf einem autonomen Navigationssystem, der Lageerfassung, dem Fernsteuerungszentrum und der Kommunikationstechnik.

Die von Robert Allen entwickelte »Svitzer Hermod« ist 2016 in der Türkei bei Sanmar gebaut worden. Das Schiff verfügt über ein DP-System von Rolls-Royce, laut dem Unternehmen das Schlüsselelement für das ferngesteuerte System. Angetrieben wird der Schlepper durch zwei MTU 16V 4000 M63 Dieselmotoren mit jeweils 2,000 kW bei 1,800 rpm.

Ein Paket aus Software und Sensoren gibt dem nicht an Bord befindlichen Kapitän Einblick in alle Betriebsbereiche, Zustände und die Umgebung des Schleppers. Über eine gesicherte Funkverbindung werden die Daten zum Remote Operating Centre (ROC) an Land gesendet.

Beim Design des Bedienraumes sei man im Austausch mit erfahrenen Schlepperkapitänen vom üblichen Steuerhausaufbau abgewichen, um die Steuerkomponenten optimal zu platzieren. So wolle man für den Kapitän in der ungewohnten Situation eine angenehme und vertrauenerweckende Arbeitsatmosphäre schaffen. So sollte auch ein zukunftssicherer Standard für die Fernsteuerung von Schiffen geschaffen werden.