Print Friendly, PDF & Email

MPC Container Ships, das in Oslo gelistete Börsenvehikel der Hamburger MPC Capital-Gruppe, hat weitere sechs Containerschiffe gekauft. Damit zählt die Flotte jetzt 20 Einheiten.

Das Unternehmen, das Anfang April als neue Investmentgesellschaft gegründet worden war, hatte im Verlauf der vergangenen vier Monate bereits 14 Schiffe aufgekauft, darunter etliche Einheiten aus dem ehemaligen KG-Bestand von Ahrenkiel (von MPC Capital im April 2014 übernommen), von Marenave, Rickmers, Conti oder auch von der Reederei Rass.

MPCJetzt kommen weitere sechs Schiffe verschiedener Eigner hinzu, die bis Ende des Jahres endgültig übernommen werden sollen. In einer Portfolio-Transaktion seien fünf Frachter mit einer Kapazität von je 1.300 TEU sowie ein 2.700-TEU-Schiff übernommen worden, teilte MPC Container mit. Der Kaufpreis wird mit 57 Mio. $ angegeben und schließt laufende Ausgaben (Betriebs- und Dockkosten) mit ein. Mit Blick auf die aktuellen Charterraten lieferten alle Schiffe einen positiven Cash flow, heißt es.

Von 0 auf 20 in vier Monaten

Die Flotte der Asset-Plattform ist damit innerhalb von vier Monaten von »Null« auf insgesamt 20 Containerschiffe angewachsen. Das Geld stammt größtenteils von Investoren. Im Zuge einer Privatplatzierung hatte MPC zunächst rund 100 Mio. $ an Eigenkapital in Oslo eingeworben. In einer zweiten Runde kamen Anfang Juni weitere 75 Mio. $ dazu, vornehmlich von norwegischen und internationalen Anlegern – von Family Offices über Fonds bis hin zu Private Equity.

Im Fokus stehen Containerfrachter zwischen 1.000 und 3.000 TEU. Rund 100 Schiffe im Second-hand-Markt waren in die engere Auswahl genommen worden. Die angepeilte Flottengröße war mit rund 25-30 Schiffen angegeben worden. Mit dem jüngsten Ankauf seien jetzt rund 80% des eingesammelten Kapitals erfolgreich investiert worden, so MPC. Bei ihren Plänen stützt sich die Reederei auf Prognosen, die eine Erholung des Containerschiffs-Marktes voraussagt.

Schiffe von 1.000–3.000 TEU im Fokus

Die Auswahlkriterien sind dabei klar definiert: 1.000–3.000 TEU, fünf bis 15 Jahre alt, guter Zustand, akzeptable Betriebskosten, vorteilhafte Designs und Spezifikationen. »Wir wollen Schiffe, die sich beim heutigen Ratenniveau sicher über OPEX-Niveau betreiben lassen«, hatte Constantin Baack, CFO bei MPC Capital, im Gespräch mit der HANSA bereits im Mai angekündigt.

MPC Capital fungiert nach eigenen Angaben bei den Schiffskäufen als Co-Investor, in der ersten Runde dem Vernehmen nach mit 25 Mio. $, steuerte also ein Viertel des Kapitals bei. Neben den Investitionen in die Assetklasse »Schiff« sollen die Unternehmenstöchter Ahrenkiel Steamship und Contchart über die Bereederung und Befrachtung der Flotte Einnahmen generieren.

MPC Capital hatte zuletzt vor mittlerweile drei Jahren mit der Übernahme der Reederei C.F. Ahrenkiel für Schlagzeilen gesorgt. Dann wurde es längere Zeit ruhig um das Unternehmen, früher einer der wichtigsten Akteure im einstigen deutschen KG-Markt. Die Gruppe verlegte sich vornehmlich auf Aktivitäten im Immobilienbereich. Seit April fällt das Unternehmen wieder verstärkt durch Aktivitäten im Schifffahrtssegment auf. Es betreut insgesamt mehr als 160 Schiffe. Im technischen Management zählt die heutige Flotte neben 15 Bulkern rund 45 Containerschiffe.

Nach der ersten Kapital-Runde, die noch im außerbörslichen Handel »Over The Counter« (OTC) in Oslo erfolgte, wurde »MPC Container Ships AS« wenig später in das »Merkur«-Segment aufgenommen. Dann können die Aktien regulär gehandelt werden und den Investoren wird eine klare »Exit«-Strategie geboten, da sie ihr Aktienpaket jederzeit abstoßen können.