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Die Hartmann-Gruppe bangt um Teile ihrer Flotte. Die Offshore-Sparte musste für elf Schiffe Insolvenz anmelden, dazu könnten Containerfeeder auf Druck der Banken verkauft werden.

Erst vor wenigen Tagen hatte Alfred Hartmann als Präsident des Verbande[ds_preview]s Deutscher Reeder (VDR) verkündet, die jahrelange Krise nähere sich dem Ende. Raten und auch die Schiffspreise hätten sich erholt und stabilisiert, die Talsohle sei durchschritten. Laut Statistik des VDR hat die deutsche Flotte seit 2008 allerdings rund 1.000 Schiffe insgesamt verloren. Zuletzt hatte auch Hartmann sieben Containerschiffe an Tufton Oceanic abgeben müssen. Nun könnten weitere folgen.

Hartmann Offshore musste jetzt für alle elf AHTS (Anchor Handling Tug Supply Vessels) Insolvenz anmelden. Das betreffe ausdrücklich die Ein-Schiff-Gesellschaften, nicht die Reederei, betonte eine Unternehmenssprecherin. Es gebe Gespräche über eine neue Gesamtlösung mit verschiedenen Partnern. Es sei aber noch zu früh für nähere Details.

Nach Informationen der HANSA hatte es zuvor Bemühungen gegeben, die Offshore-Aktivitäten von Hartmann und E.R. Offshore von Erck Rickmers zu bündeln – offenbar ohne Erfolg. Bei E.R. stehen vier PSV (Platform Supply Vessels) und zwei AHTS in der Flottenliste.

Von sieben KG-Containerschiffen der 2.500-TEU-Klasse hatte sich Hartmann bereits Ende Juli auf Druck der finanzierenden Banken trennen müssen. Sie wurden laut Maklerangaben en bloc für 50 Mio. $ an den Londoner Investor Tufton Oceanic verkauft.

Nun könnten auch Schiffe aus dem Shipmanagement verloren gehen. Es handelt sich dem Vernehmen nach um Containerfeeder, die Hartmann Shipping Services für Dritte bereedert. Auch in diesem Fall sollen Banken das Vorhaben betreiben. Je nach Käufer könnte dann das Management der Schiffe ebenfalls wechseln. Stand heute sei aber noch kein Verkauf erfolgt, heißt es.