Spotmarkt Woche 37: Dry-Bulk-Markt gewinnt an Stärke

Quelle: HANSA
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Am Trockenfrachtmarkt macht sich mit Blick auf das saisonal starke vierte Quartal Zuversicht breit. Eine vorübergehende Delle in der Capesize-Befrachtung zu Wochenanfang scheint inzwischen überwunden.

Alles in allem legte das Ratenniveau gemessen am Baltic Dry Index diese Woche u[ds_preview]m 4% zu. Das Marktbarometer kletterte bis heute (Freitag) um 53 auf 1385 Punkte, angetrieben vor allem durch Steigerungen für Panamaxe und Supramaxe.

Für Capesize-Bulker ging es am Spotmarkt zu Wochenanfang erst einmal abwärts – Schuld daran sei ein nachlassendes Ladungsangebot, speziell bei Eisenerz, in Brasilien und Südafrika gewesen, hieß es bei Maklern. Dass die Reeder das Ruder im Wochenverlauf noch einmal herumreißen konnten, lag den Angaben zufolge an einem hohen Zustrom von Eisenerzladungen ex Westaustralien nach China. Aufgrund der daraus resultierenden Tonnageverknappung tendierte das Ratenniveau im asiatisch-pazifischen Raum entgegen dem Trend sogar leicht nach oben. Diesen Umstand konnten auch Schiffe im Südatlantik noch für sich ausnutzen: So blieb die durchschnittliche Reisefracht auf der Capesize-Route von Tubarao nach Qingdao fest bei über 17 $/t. Das globale Durchschnittsniveau der Großbulker erreichte trotz des freundlicheren Trends in der zweiten Wochenhälfte mit per heute gut 19.600 $/Tag aber nicht mehr das Niveau der Vorwoche (20.343 $/Tag).

Ertragsniveau bei Panamaxen und Supramaxen zieht an

Das Ertragsniveau der Panamaxe sowie der Supramaxe zog hingegen deutlich an. Erstere verbesserten sich im Trip-Charter-Geschäft um 11% auf durchschnittlich 12.224 $/Tag, letztere um 10% auf gut 11.000 $/Tag. Deutliche Verbesserungen gab es sowohl im Atlantik als auch im Pazifik. Beide Schiffstypen profitierten scheinbar gleichermaßen von hohen Kohlenverschiffungen im Südostasien und ex Australien. Zudem konnten Panamax-Eigner deutlich höhere Frachtabschlüsse dank knapper Tonnageverfügbarkeit sowohl an der Ostküste Südamerikas als auch in Nordeuropa durchsetzen. Für Supramaxe ging es mit den Raten auch im US Golf sowie in Europa weiter hoch, wie Makler berichteten.

An den von geopolitischen Unsicherheiten geprägten Tankermärkten taten sich Aframax-Typen (ca. 105.000 tdw) diese Woche durch erhebliche Ertragsverbesserungen hervor. Für Rückenwind sorgten ein gutes Ladungsangebot im Mittelmeer (speziell Libyen) sowie wetterbedingte Reiseverzögerungen für Schiffe in Nord- und Ostsee. Laut Clarksons kletterte das Ertragsniveau in der Mittelmeerfahrt von 15.400 auf 21.300 $/Tag und in Nord- und Ostsee sogar von 8.200 auf 17.400 $/Tag. In den VLCC- und Suezmax-Segmenten verlief die Entwicklung hingegen seitwärts, womit vor allem VLCC-Eigner angesichts des desaströsen Ratenniveaus nicht zufrieden sein können.

Sorge über Ende der Hochsaison

In der Containerschifffahrt blieben die Märkte diese Woche weitgehend stabil. Für den Zeitchartermarkt in den Segmenten von 1.100 bis 4.250 TEU weist der New ConTex nur marginale Veränderungen aus. Allerdings macht sich zunehmend Besorgnis breit, dass die Tagesraten der Containerschiffe mit dem Ende der Hochsaison in den Überseeverkehren ab Oktober unter Druck kommen. Der Trend bei den Containerfrachten ex Fernost war laut Shanghai Index SCFI diese Woche insgesamt stabil. Während die Carrier auf der Route von Shanghai nach Europa Preiseinbußen hinnehmen mussten, gelang es ihnen, das Ratenniveau in der Transpazifikfahrt etwas anzuheben. (mph)