Print Friendly, PDF & Email

Die neueste Mega-Yacht der Bremer Lürssen-Werft hat Bremen zur finalen Probefahrt verlassen. Ziel der finalen Probefahrt ist Hamburg.

Wie Branchenkenner erklärten, wird die Probefahrt des derzeit noch unter deutscher Flagge fahrenden Schiffes aber er[ds_preview]stmalig nicht am Baustandort in Bremen, sondern am kommenden Wochenende in Hamburg, vermutlich bei der zum Lürssen-Konzern gehörenden Werft Blohm + Voss, enden.

Lürssen, Thunder
Foto: Christian Eckhardt

Wie die Lürssen Werft mitteilte, leitet sich der Projektname »Thunder« von »Leigong« her, einem mythischen Gott der asiatischen Kultur. Nach ihrer Ablieferung wird die Mega-Yacht, vermutlich für einen asiatischen Kunden bestimmt, überwiegend in Fernost zu sehen sein.

Das Design der Yacht stammt von dem bekannten, in Monaco ansässigem Design-Büro Espen Oeino, für das Interieur soll das in Nizza ansässige Büro Zuretti verantwortlich sein.

Im April hatte die 135 m lange, 22 m breite und 5 m tiefgehende Yacht (9194 BRZ) mit ihrem dunklen Rumpfanstrich das Schwimmdock der Werft in Bremen verlassen, wo seit der Kielllegung im November 2015 an dem Neubau gewerkelt wurde. Weitere technische Angaben wurden von der Werft, wie üblich, nicht kommuniziert.

Weltmarktführer aus Bremen

Lürssen, gegründet 1875, gilt als Weltmarktführer beim Bau von Mega-Yachten. Rund ein Drittel der weltweit 100 größten Privat-Yachten stammen von Werften der Gruppe, die zuletzt mit einer Beteiligung an der norwegischen Werft Kleven ihr »Imperium« weiter ausgebaut hat.

Zu den bekanntesten Yachten gehört die »Azzam«, mit 180 m Länge bis heute unübertroffen. Seit den Gründertagen hat die Werft 13 000 Boote und Schiffe hergestellt. Die Unternehmensgruppe umfasst allein in Deutschland neben Bremen und Lemwerder (Niedersachsen) Standorte in Wilhelmshaven, Hamburg, Norderstedt, Wolgast und Schacht-Audorf.

Nach der Ablieferung der 123 m langen »Al Lusail« in diesem Sommer, die unter dem Projektnamen »Jupiter« geführt wurde, stehen im Auftragsbuch für die kommenden zwei Jahre noch mindestens drei Groß-Projekte, darunter die 130-m-Yacht »Sha«, eine 112 m lange Yacht mit dem Namen »Palo Alto« sowie das 139 m lange Projekt »Redwood«.

Werftengruppe expandiert

Neben dem Bau von Superjachten stellt die Marinerüstung das zweite Standbein des Werftkonzerns dar. Im Rahmen eines Konsortiums hatte Lürssen zuletzt auch den Zuschlag für den Bau von fünf neue Korvetten für die deutsche Marine erhalten.

Die Lürssen-Gruppe ist eine der fünf größten Werft-Gruppen in Deutschland und beschäftigt derzeit knapp 3.000 Mitarbeiter. In den letzten Jahren sorgte das Unternehmen immer wieder mit Übernahmen in Deutschland für Schlagzeilen.

So kamen 2006 die Neue Jadewerft in Wilhelmshaven und 2010 die Rolandwerft in Berne zur Schiffbaugruppe. Ende 2012 wurde nach der Insolvenz der Sietas-Werft die Norderwerft in Hamburg übernommen. Seit Mai 2013 gehört auch die Peene-Werft in Wolgast zur Lürssen-Gruppe. Ende 2016 übernahm Lürssen die Hamburger Werft Blohm + Voss vom damaligen Eigentümer Star Capital Partners. (HANSA/eck)