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Durch die Erweiterung des von der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS) betriebenen Terminals in Leipzig-Wahren verdoppelt sich dort die Umschlagkapazität. Das wirkt sich positiv auf den Güterverkehr mit dem Hamburger Hafen aus.

»Die Erweiterung unseres KV-Terminal[ds_preview]s, das jetzt über acht Umschlaggleise, vier Portalkräne und größere Abstellflächen verfügt, ist für uns ein wichtiger Meilenstein. Damit können wir in Leipzig-Wahren rund 220.000 Ladeeinheiten im Jahr umschlagen. Das entspricht einer Verdoppelung unserer Umschlagkapazität«, so DUSS-Geschäftsführer Hans Pieper auf dem von der DUSS und Hafen Hamburg Marketing (HHM) gemeinsam organisierten Branchentreff Kombinierter Verkehr (KV) auf dem Terminalgelände. Spitzenüberspannte Gleise würden zudem das direkte Ein-und Ausfahren von elektrischen Streckenlokomotiven ermöglichen. Mit der Investition sei die erfolgreiche Weiterentwicklung der Anlage am Standort Leipzig-Wahren gesichert, ergänzte Pieper.

Informationscontainer als Werbeplattform

HHM-Vorstand Ingo Egloff freute sich nicht nur über das große Interesse der insgesamt rund 90 Teilnehmer, sondern auch darüber, dass mit einer Informationsveranstaltung auf einem KV-Terminal der erste Einsatz eines speziellen Informationscontainers von HHM erfolgte. »Mit dem neuen Veranstaltungsformat ‚Container Roadshow‘ gehen wir gemeinsam mit Partnern und Mitgliedsunternehmen auf Terminals und andere interessante Plätze im Binnenland, um für die hervorragenden Seehafen-Hinterlandverbindungen des Hamburger Hafens zu werben und Fachinformationen direkt in den Markt zu bringen«, so Egloff.

Neben HHM und DUSS informierten im Informationscontainer auch die Reedereien Hapag-Lloyd und MSC sowie TFG Transfracht und die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) mit Bildschirmpräsentationen, Informationstafeln und Broschüren über die vielfältigen Leistungen und Angebote der Unternehmen.

Egloff wies darauf hin, dass Sachsen mit einem Containervolumen von rund 190.000 TEU unter den ostdeutschen Bundesländern für den Hamburger Hafen der wichtigste Partner im seeseitigen Außenhandel sei: »Der Anteil der auf der Schiene zwischen Sachsen und dem Hamburger Hafen transportierten Container beträgt 73 %«, verdeutlichte der HHM-Vorstand. Dies sei im Vergleich zum durchschnittlichen Bahnanteil im Containerverkehr des Hamburger Hafens, der bei 43 % liege, außerordentlich hoch.

Egloff geht davon aus, dass künftig neben zusätzlichen Containerzugverbindungen mit Sachsen auch bestimmte wertschöpfende Tätigkeiten im Binnenland angesiedelt werden, weil das Platzangebot in den Seehäfen begrenzt sei. Die Investition in den Ausbau des KV-Terminals Leipzig-Wahren sei deshalb für ihn ein gut geplantes Engagement von DUSS, das auf zukünftiges Wachstum ausgerichtet sei.

Umschlagkapazitäten im Binnenland ausbauen

Der Hamburger Hafen sei mit seinen insgesamt 2.000 vermarkteten Containerzugangeboten in der Woche Europas führender Eisenbahnhafen. Mit einem Anteil von rund 49 % beim europäischen Containerschienentransport liege er deutlich vor Häfen wie Antwerpen, Rotterdam und Bremerhaven. Hamburg wolle diese Position mit Hilfe neuer Umschlagkapazitäten im Binnenland festigen und weiter ausbauen, erläuterte Egloff.

In der von Stefan Kunze, HHM-Repräsentant Deutschland Ost, moderierten Diskussionsrunde wiesen Frank Gedat, Regionalleiter Ost der TFG Transfracht, und Daniel Jähn, Leiter Terminals, Ablauforganisation & Projekte bei Kombiverkehr, auf die Zahl der ab Leipzig-Wahren pro Woche bereits bestehenden fünf Abfahrten von TFG und sechs Abfahrten von Kombiverkehr hin. Beide sähen in der Verdoppelung der Umschlagkapazität in Leipzig-Wahren sehr positive Aussichten für zusätzliche Verkehre.

Leipzig-Wahren erfülle nach Ansicht der beiden KV-Experten die Voraussetzungen für einen Hub-Standort dadurch noch wesentlich besser. Diese Gateway-Funktion verfolgt auch Pieper, der die DUSS-Terminals stärker in ihrer Umsteigefunktion als Verteiler für KV-Verkehre im Markt verankern möchte. Für die TFG ist nach Ansicht von Gedat das erweiterte Depotangebot von nunmehr 6.600 Containerabstellplätzen ein weiteres Plus. Jähn von Kombiverkehr könne sich derweil zusätzliche kontinentale KV-Verkehre nach Ost- und Südeuropa vorstellen, verweist aber auf die noch verbesserungsbedürftige Abstimmung und Information bei Streckenbaustellen im Netz. Bernhard Schmid von der DB Netz AG führte hierzu an, dass man bei der Baustellenkoordination den Service bereits verbessert habe und bei Streckensperrungen, wie jetzt im Rheintal, im Rahmen der vorhandenen Trassenkapazitäten Alternativrouten und Ersatzverkehre ermögliche.