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Morgen, am 8. September 2017, tritt die Ballast Water Management Convention (BWMC) der International Maritime Organization (IMO) in Kraft. Kosten für die Branche: geschätzt 100 Mrd. $.

So viel koste es, um die in der BWMC vorgeschriebenen Wasserbehandlungssysteme[ds_preview] zu installieren, schätzt Esben Poulsson, Chairman der International Chamber of Shipping (ICS). »Deswegen müssen wir es von Anfang an richtig machen«, sagt er.

Esben Poulsson
ICS Chairman Esben Poulsson (Photo: ICS)

Poulsson fordert Schiffseigner, Hersteller von Ballastwassersystemen und Regierungen zur Zusammenarbeit auf, um die Umsetzung der einschneidenden Neuerung zum Erfolg zu machen um auch die Potenziale für den Umweltschutz zu heben.

»Wir müssen sicherstellen, sofern praktikabel, dass die installierten Systeme ihre Aufgabe unter allen Bedingungen weltweit erfüllen können. Reedereien sollen den Herstellern klar machen, dass nur solche Systeme gekauft werden, die mit den revidierten IMO-Type-Approval-Standards von 2016 übereinstimmen – auch wenn das bisher noch nicht obligatorisch ist.

Keine weiteren Zugeständnisse zu erwarten

Die ICS lobt die Entscheidung der IMO vom Juli, die Implementierungsdaten der BWMC so anzupassen, dass Schiffe, die vor dem 8. September 2017 gebaut wurden erst zum Datum der ersten IOPP-Erneuerung nach dem 8. September 2019 entsprechende Systeme an Bord haben müssen. Die Eigner sollten die Zeit nun nutzen, um in bessere Technologie zu investieren, meint Poulsson. »Angesichts der großen Zugeständnisse, die die IMO der Branche gemacht hat, sollten die Reedereien jetzt keine weiteren Erleichterungen erwarten.

Die Hersteller von Ballastwasseranlagen hatten angesichts der neuerlichen Verschiebung der Fristen protestiert. Ihrer Meinung nach kam die IMO der Schifffahrt zu oft entgegen, was zu zusätzlichen Verzögerungen nach dem schleppenden Ratifizierungsprozess gesorgt hat. Tatsächlich hatte die ICS zunächst Flaggenstaaten nicht unbedingt zur Ratifizierung der Konvention geraten. Zu viele ungeklärte Punkte habe es ihrer Meinung nach gegeben. Aber jetzt wolle man alle IMO-Mitgliedstaaten zur schnellstmöglichen Ratifizierung ermuntern, so der Verband.