Günthner zeigt »Verständnis« für Hafen-Kritik

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Bremens Senator Martin Günthner betrachtet die Häfen des Stadtstaats als »Kraftkammer« der Wirtschaft. Für die Kritik an der Infrastruktur zeigt er Verständnis – und verweist auf zwingende Notwendigkeiten.

»Die Häfen sind Bremens Zukunft. Dies ist Auftrag und Verpflichtung«, sagt[ds_preview]e der SPD-Politiker jetzt bei einer Veranstaltung in Berlin. Günthner bezeichnete die Lage der Branche als grundsätzlich gut. Mit der aktuellen Studie zu den Beschäftigungseffekten der bremischen Häfen sei erneut deutlich geworden, dass der Hafen »Herzkammer und Kraftzentrum« der bremischen Wirtschaft sei. In einer wissenschaftlichen Studie war herausgearbeitet worden, dass etwa jeder fünfte Arbeitsplatz im Land Bremen an den Häfen hängt. »Damit ist der Hafen für die bremische Wirtschaftsstruktur noch deutlich wichtiger, als dies in Hamburg der Fall ist«, heißt es seitens bremenports.

Luneplate
Die Luneplate ist ein wichtiger Bestandteil in der Nachhaltigkeitsstrategie der bremischen Häfen (Foto: Bremenports)

Verständnis zeigte Günthner für die Unzufriedenheit der Hafenwirtschaft mit aktuellen Entwicklungen. So gibt es eine massive Kritik, dass sich der Baubeginn der A 281 erneut verschiebt und Genehmigungsverfahren für Schwertransporte zu lange dauern. »Diese langwierigen Prozesse werden der Bedeutung der Hafenwirtschaft derzeit nicht gerecht,« so der Häfensenator.

Er verwies darauf, dass andere Themen derzeit mit Hochdruck vorangetrieben werden: »Wir haben den zweiten Bauabschnitt des Gewerbegebietes Hansalinie weitgehend fertiggestellt. Wir haben für die Erschließung des Gewerbegebietes Luneplate in Bremerhaven die erforderlichen Gelder eingeworben. Wir sind dabei, die Westkaje im Kaiserhafen neu zu bauen. Und wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Neubau der Columbuskaje politisch zu beschließen und dann umgehend anzugehen.«

»Herkules-Aufgabe«

Das Thema Neubau von abgängigen Kajen habe eine Dimension, die finanziell durchaus an Kajen-Neubauprojekte der vergangenen Jahrzehnte heranreiche. Günthner weiter: »Auch wenn dies eine Herkulesaufgabe sein wird, Investitionen in dieser Größenordnung zu stemmen, so ist doch politisch klar, dass daran kein Weg vorbeigeht.«

Bei der Veranstaltung hatte bremenports-Geschäftsführer Robert Howe hervorgehoben, dass die Umsetzung der Projekte vorangetrieben werde. So werde Anfang November die Verbreiterung des Industriehafens in Bremen offiziell abgeschlossen. Im Dezember werde am Imsumer Deich eine neue achtzügige Vorstellgruppe in Betrieb genommen. Und die Bauarbeiten an der Westkaje gingen bislang zügig voran.