Print Friendly, PDF & Email

Für die HSH Nordbank sind offenbar mehrere verbindliche Gebote für die Gesamtbank eingegangen. Alle potenziellen Käufer sind offenbar Finanzinvestoren.

Offiziell werden die Namen der Bieter nicht genannt. Dennoch waren Namen möglicher Investoren durchgesickert. E[ds_preview]s soll sich um die drei US-Finanzinvestoren Apollo Global Management, Cerberus, J.C. Flowers sowie um Socrates Capital aus London handeln, wobei letztere wiederum bislang ungenannte weitere Investoren vertreten soll.

Cerberus hält Anteile an diversen deutschen Firmen und ist auch an der Commerzbank beteiligt. Apollo hatte 2013 die Bremer Kreditbank gekauft und zuletzt, in diesem Sommer, die Oldenburgische Landesbank übernommen. Es gibt offenbar eine Bietergemeinschaft mit Flowers, der mehrere Fonds vertritt und bereits mit 5,1% an der HSH beteiligt ist.

Chinesische Interessenten nicht dabei

Dagegen hatten sich chinesische Unternehmen wie die HNA Group, unter anderem an der Deutschen Bank beteiligt, und auch der Versicherungskonzern Anbank aus dem Verfahren wieder zurückgezogen.

Um eine marktgerechte Preisfindung sicherzustellen, müsse das Verkaufsverfahren mit einer hohen Vertraulichkeit durchgeführt werden, heißt es hingegen in einer Stellungnahme der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg. Dies beziehe sich sowohl auf die konkreten Bedingungen der Angebote als auch auf die Identität und Anzahl der beteiligten Interessenten.

Finale Verhandlungen bis Februar

Die Bieterfrist war am vergangenen Freitag abgelaufen. Mit der Abgabe verbindlicher Angebote sei jetzt ein weiterer entscheidender Meilenstein auf dem Weg zur Privatisierung erreicht, heißt es weiter. Jetzt beginnen die finalen Verkaufsverhandlungen. Die Länder würden die Offerten analysieren und dann in die finalen Verhandlungen eintreten. Die Unterzeichnung der Verkaufsverträge ist laut EU-Kommissionsbeschluss bis zum 28. Februar 2018 vorgesehen.

Die Auswahl werde sich nicht nur am gebotenen Kaufpreis orientieren, sondern auch an der Eignung der Bieter, die Privatisierung unter den gegebenen beihilfe- und aufsichtsrechtlichen Anforderungen erfolgreich durchführen zu können, teilten die Länder in einer Stellungnahme mit.

Eine positive Reaktion kam auch von der HSH Nordbank. „Die verbindlichen Offerten bringen uns einer erfolgreichen Privatisierungslösung einen großen Schritt näher”, sagte Vorstandschef Stefan Ermisch. Er hatte erst jüngst optimistisch gezeigt, dass der Verkauf der Bank im Ganzen erfolgen werde.

Bessere Geschäftszahlen durch Abbau der Altlasten

Ermisch verweist auf die guten Geschäftszahlen. Nach einem Gewinnanstieg im Konzern zum 30. Juni 2017 auf 173 Mio. € vor Steuern werde der Vorsteuergewinn nach ersten Berechnungen zum 30. September noch etwas höher ausfallen, ließ er jetzt mitteilen.

Das Shipping-Portfolio wurde inzwischen von 17 Mrd. € (Ende 2016) auf nur noch 14,8 Mrd. € reduziert. Davon entfielen noch 6,1 Mrd. € (2016: 7,1 Mrd. €) auf die sogenannten Kernbank und 8,7 Mio. € (2016: 9,9 Mrd. €) auf die Abbaubank. Damit wurde die Kreditsumme innerhalb des ersten Halbjahres dieses Jahres um 13% verringert. Und der Schrumpfkurs soll fortgesetzt werden: Für die Kernbank gilt die angepeilte Zielgröße bereits als erreicht, das Portfolio der Abbaubank soll bis Ende 2018 um mehr als 5,5 Mrd. € auf nur noch 3 Mrd. € reduziert werden.