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Der Schüttgutfrachter »Glory Amsterdam« ist vor Langeoog auf Grund gelaufen. Alle Rettungsversuche in der stürmischen See waren gescheitert.

Seit dem Morgen trieb der Havarist mit zwei ausgebrachten Ankern in der Deutschen Bucht vor Langeoog. Aufgrund des starken Seegangs konnte[ds_preview]n die Anker zunächst nicht gehievt werden.

Alle Versuche, die manövrierunfähige »Glory Amsterdam« zurück ins Fahrwasser zu schleppen, sind aufgrund der noch immer sehr widrigen Wetterbedingungen fehlgeschlagen: Der Bulk Carrier wurde vom starken Nordwest-Wind am Abend vor Langeoog auf Grund getrieben. Das Wasser ist dort nur etwa 7 m tief, dies entspricht dem Tiefgang des Schiffs. Im Seegebiet herrschen Windstärken von 8 bis 9 Bft. mit einer Wellenhöhe von bis zu 7 m.

Glory AmsterdamEin weiterer Freischleppversuch werde jetzt vorbereitet, teilte das Havariekommando in Cuxhaven mit. Der Hochseeschlepper »Nordic« und das Mehrzweckschiff »Mellum« seien vor Ort. Außerdem werde der Havarist regelmäßig vom Ölüberwachungsflugzeug Do 228 des Havariekommandos überflogen. Die »Marwede«, der stärkste Kreuzer der deutschen Seenotretter, war zunächst auf dem Weg zum Havaristen, dreht dann aber wieder ab. Dafür halten sich jetzt die Schlepper »Jade« und »Bugsier 9« nahe der »Glory Amsterdam« in Bereitschaft.

Bisher sei kein Austritt von Öl oder Treibstoff festgestellt worden, heißt es. Die »Glory Amsterdam« (Baujahr 2006 bei Oshima, 77.000 tdw) ist zwar unbeladen und fuhr unter unter Ballast, hat aber gut 1800 t Schweröl und 140 t Marinediesel als Betriebsstoffe an Bord. Er gehört Erasmus Shipinvest (Griechenland).

Zuvor hatte die Besatzung der »Nordic« mehrfach eine Notschleppverbindung zum Havaristen hergestellt. Die Leinenverbindungen waren unter den widrigen Wetterverhältnissen allerdings immer wieder gebrochen. Dann wurde ein Boardingteam per Hubschrauber auf dem Havaristen abgesetzt, nachdem ein Übersetzen von der »Nordic« gescheitert war.

Den ganzen Tag lang schon war der 225 m lange und unter der Flagge Panamas fahrende Bulker von seiner Ankerposition in der deutschen Bucht auf die Brandungszone zwischen den Nordseeinseln Langeoog und Spiekeroog zugetrieben. Nach bisherigen Erkenntnissen seien alle 22 Personen an Bord unverletzt. Das Havariekommando hatte die Gesamteinsatzleitung am Morgen übernommen.