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Das Frachtraten-Niveau hat der Tanker-Reederei Euronav einen Verlust beschert. Die Aussicht bleibe »gemischt«, heißt es aus dem Unternehmen.

Für die ersten drei Monate muss Euronav einen Verlust von 17.97 Mio. $ hinnehmen, der Umsatz sank von 538 Mio. $ auf 395 Mio. $. Zum Vergle[ds_preview]ich: Im Vorjahr hatte man noch einen Gewinn von 153,76 Mio. $ verbuchen können. 2017 verlief besonders das dritte Quartal schlecht, dort gab es ein Minus von 28 Mio. $, während das erste Halbjahr mit ein Plus von 10 Mio. $ noch relativ gut ausgefallen war.

Schon da war allerdings deutlich geworden, dass die Bilanz nur durch ein Plus von 21 Mio. $ im FSO-Markt aufgehübscht wurde – das Geschäft mit der Suezmax- und VLCC-Flotte befand sich bereits im Minus. Für die ersten drei Quartale summierte es sich auf knapp 50 Mio. $, während die FSO-Sparte einen Gewinn von 28 Mio. $ einfuhr. Aktuell umfasst die Euronav-Flotte 54 Tanker.

Raten auf niedrigstem Stand seit 2013

Euronav, Rodgers
Euronav-CEO Paddy Rodgers (Foto: Euronav)

In einer Mitteilung machte Euronav-CEO Paddy Rodgers vor allem das schwache Frachtraten-Niveau im VLCC- und Suezmax-Segment verantwortlich. Vor allem der August habe dabei herausgestochen, »mit saisonal bedingt weniger Ladung und neuer Tonnage im Markt«. Dadurch seien die Raten auf den niedrigsten Stand seit 2013 gerutscht.

Zwar habe es einige »ermutigende Signale« durch Verschrottungen gegeben, so Rodgers weiter, andererseits sei auch das Orderbuch für Tanker der VLCC-Klasse wieder angewachsen. Im dritten Quartal seien zudem 13 neue VLCC und 15 neue Suezmax-Tanker in Dienst gestellt worden, was dem Raten-Niveau nicht gut getan habe. Laut Rodgers nähert man sich mittlerweile dem Breakeven-Level für Betriebskosten.

Für die Zukunft sieht der CEO seine Reederei zwar gut aufgestellt, wie er auch im exklusiven HANSA-Interview betont, allerdings bleibe die Aussicht »gemischt«. Gerade die Unsicherheit bezüglich der Frachtraten belaste den Markt. Zudem kommen Neubauten in Fahrt, »die der Markt nicht braucht«. »Es muss mehr Verschrottungen geben, bevor eine Trendwende erreicht werden kann«, so Euronav weiter.