Dreieinhalb Monate nach ihrer Übernahme durch die Bremer Reederei Harren & Partner präsentiert sich die Schwergutreederei SAL mit stark veränderten Strukturen und Prozessen.
Das Unternehmen, das [ds_preview]sich von 2011 bis Juli dieses Jahres im Alleinbesitz des japanischen Schifffahrtskonzerns »K« Line (Kawasaki Kisen Kaisha) befand, trat in den vergangenen Monaten bestimmte Aufgabenbereiche an die neue Muttergesellschaft ab, übernahm von ihr allerdings auch einige wichtige Funktionen.
Wie ein Sprecher von Harren & Partner bestätigte, wurde die technische Bereederung der Schwergutfrachter mit rund zehn Mitarbeitern inzwischen in die Bremer Zentrale verlagert. Von dort aus werden nun alle rund 70 Schiffe der Gruppe technisch betreut und versorgt. Auch in der Buchhaltung habe SAL bestimme Funktionen nach Bremen abgegeben. Umgekehrt hat Harren & Partner eigenes Personal und Ressourcen aus der Schwergutbefrachtung und dem Engineering an die neue Tochtergesellschaft in Hamburg abgetreten.
Personalrochade
Das betrifft einen Großteil der Mitarbeiter des Schwergut-Carriers und Projektlogistikers Combi Lift, den die Bremer einst zusammen mit dänischen Partnern aufgebaut und in den vergangenen Jahren allein fortgeführt und umstrukturiert hatten. Dazu zählen die Befrachtungsmanager Kai Vogel, Bastian Lenge und Peer Kelch, die nun bei SAL Heavy Lift angestellt sind, und die Ingenieure Axel Urban und Torben Andresen, die als General Manager und Project Engineer für die neu geschaffene Schwestergesellschaft SAL Engineering tätig sind.
Combi Lift setzt seine Tätigkeiten unter Leitung von Heiko Felderhoff (Mitglied der Geschäftsführung, Harren & Partner) mit einer kleinen Mannschaft fort. Die Firma hat noch diverse Aufträge inklusive der Schwergutlogistik für das Großprojekt Amur GPP im fernen Osten Russlands abzuwickeln und ist Befrachtungspartner des BHS Pools für Mehrzweckfrachter.
In dem Pool hat Harren & Partner einen Teil seiner eigene Schwergutschiffe mit anderen Reedereien gebündelt. Für die Grundauslastung sorgt die weltgrößte Tramp-Projektreederei BBC Chartering, die allerdings in Konkurrenz zu SAL steht, weshalb dem Pool von Brancheninsidern auch keine langfristige Perspektive mehr eingeräumt wird. Seit der Übernahme im Juli hat Harren & Partner sieben weitere Einheiten bei SAL in die Befrachtung gegeben, folglich wuchs die Flotte von 15 auf 22 Schiffe an. (mph)
