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Nur langsam wuchs die weltweite Containerflotte in den vergangenen 22 Monaten. Der Trend hat sich nun aber wieder umgekehrt, gleichzeitig schrumpft die Aufliegerflotte – kein gutes Zeichen für die Ratenentwicklung.

In den Jahren zwischen 2000 und 2015 lag die jährliche Wachstumsr[ds_preview]ate bei etwa 1 Mio. TEU. Dass sich das Wachstum in den vergangenen zwei Jahren verlangsamt hat, ist laut dem Branchendienst Alphaliner auf die Phase zwischen August 2016 und Februar 2017 zurückzuführen. In dieser Zeit schrumpfte die Weltflotte geringfügig, weil mehr Schiffe verschrottet als neu abgeliefert wurden. 501.000 TEU gingen in den Schrott, 413.000 kamen neu hinzu.

Im März 2017 nahm das Wachstum aber wieder Fahrt auf, in den vergangenen acht Monaten wuchs die Flotte um 700.000 TEU. In diesem Zeitraum sind nur 230.000 TEU abgewrackt worden, während 930.000 TEU auf der Ablieferungsseite standen.

Stärkeres Wachstum setzt sich fort

Bei Alphaliner erwartet man nun, dass sich diese Entwicklung fortsetzt, die Marke von 22 Mio. TEU soll innerhalb der nächsten zwölf Monate überschritten werden. 80 Schiffe mit Kapazitäten zwischen 10.000 und 21.000 TEU sollen 2018 abgeliefert werden, die Verschrottungsaktivität soll aber gering bleiben.

Im Jahresvergleich ist die Gesamtflotte seit November 2016 um 3,5 % gewachsen, von 20,3 auf 21 Mio. TEU. Alphaliner schaut jedoch auch im Speziellen auf das Wachstum der aktiven Flotte – Gesamtflotte abzüglich Auflieger. Hier liegt die Wachstumsrate bei 9 %, weil die Aufliegerflotte seit November letzten Jahres von 1.55 Mio. TEU auf derzeit 0,55 Mio. TEU geschrumpft ist. Damit übertrifft das Wachstum der aktiven Flotte das des globalen Containerumschlags. Dieser 2017 um 6,4 Prozentpunkte gewachsen.

Dass die Reedereien weiterhin keine Kapazität aus dem Markt nehmen wollen, sondern mehr hineinbringen, belastet die Frachtraten. Der Shanghai Containerized Freight Index (SCFI) hat seit Januar 2017 bereits 26 % eingebüßt. Alpahliner geht daher auch von fortgesetzt schwachen Raten in den kommenden Wochen aus. Gleichzeit könnte eine sinkende Nachfrage zusätzlich auf die Raten drücken.