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Jeremy Nixon von NYK ist neuer CEO von ONE (Foto: NYK)
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Der neue japanische Container-Carrier ONE sieht sich mit der künftigen Größe gut aufgestellt. Neubau-Order für Mega-Carrier sind vorerst nicht geplant. Das erläuterte CEO Jeremey Nixon heute auf dem 21. HANSA-Forum »Schifffahrt | Finanzierung«.

»Groß genug um zu überleben, klein [ds_preview]genug um sich angemessen kümmern zu können« laute das Credo der Allianz von K Line, NYK und MOL, so Nixon in Hamburg. Wenn man zu schnell und stark wachse, werde beispielsweise der Kunden-Support, die Bereitstellung einer angemessenen IT-Infrastruktur oder die administrative Abwicklung immer schwieriger, auch in Relation zu den Vorteilen einer größeren Organisation. Die drei Linienreedereien hätten andererseits als einzelne Akteure mittelfristig zusehends Schwierigkeiten bekommen, am Markt zu bestehen, wenn sie nicht gehandelt hätten, erklärte der CEO.

Forum, Kompass, Hansa-Forum

Künftig werde man 85 wöchentliche Dienste anbieten, ein besonderer Fokus wird derzeit auf das Fahrtgebiet Intra-Asia gelegt. »In Asien werden wir ein starkes Netzwerk aufbauen«, so Nixon, dort hätten die drei Carrier bereits sehr gute Erfahrungen und Wettbewerbspositionen.

In der Praxis wird ONE als eigenständige Firma auftreten. Diese wird die Schiffe der drei Partner offiziell langfristig einchartern. Auch im Reefer-Geschäft wolle man stark vertreten sein. Anders als andere Wettbewerber wolle man vorerst keine weiteren Großcontainerschiffe mit mindestens 20.000 TEU Stellplatzkapazität ordern. Aktuell hat von den drei Partnern lediglich MOL Schiffe dieser Art im Orderbuch. »Wir sind da sehr vorsichtig, der Markt benötigt nicht unbedingt noch mehr dieser Schiffe.«

Für die Kooperation »THE Alliance«, in der auch Hapag-Lloyd vertreten ist, sei die Aufstellung als ONE ebenfalls von Vorteil, weil sich nun nicht mehr 5, sondern nur noch 3 Partner koordinieren müssten.

Nixon ist ein erfahrener Manager in der internationalen Containerschifffahrt. Bis zuletzt war er seit 2010 als CEO Global Liner Management Division von NYK South Asia Pte tätig. Zuvor war unter anderem Geschäftsführer von NYK Line Europe und in leitenden Positionen bei Maersk Line und P&O Nedlloyd angestellt.

Wie angekündigt soll das neue operative Unternehmen »Ocean Network Express Pte Ltd« (One) in Singapur ansässig sein, wie die drei Reedereien heute mitteilten. Die übergeordnete Holding soll ihren Sitz in Tokio haben. Weitere regionale Hauptquartiere sind für Hong Kong, London, Richmond und Sao Paulo geplant.

ONE Skyline

In der operativen Einheit von One werden neben Nixon jeweils als Director Yasuki Iwai, Hiroki Tsujii und Noriaki Yamaga in leitender Funktion tätig sein. In der Holding treten Masahiro Tanaba (MOL) als Chairman sowie Hidetoshi Maruyama (NYK) und Toshiyuki Suzuki (K Line) als Vice Chairman auf.

Im Oktober sollen erste vertriebliche Aktivitäten gestartet werden, im Februar 2018 schließlich die gemeinsame Buchungsplattform. Für April 2018 ist der offizielle Start des fusionierten Unternehmens vorgesehen.

Nominell entsteht durch das Joint Venture ein Akteur mit 1,4 Mio. TEU Transportkapazität und 6,6% Marktanteil. ONE hat nach Angaben des Branchendienstes Alphaliner ein gemeinsames Orderbuch von 358.000 TEU. An der Kooperation hält NYK 38 %, MOL und K Line jeweils 31 %.