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Der Seenotrettungskreuzer »Hermann Marwede« der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ist zu einem Brand im Maschinenraum eines Crew Transfer Vessels (CTV) gerufen worden. Das Unglück, bei dem niemand verletzt wurde, ereignete sich nordwestlich von Helgoland.

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Die »Hermann Marwede« nahm acht Windparktechniker an Bord und schleppte den Havaristen in den Hafen von Helgoland.

Gegen 8.20 Uhr ging bei der Seenotleittung in Bremen ein automatischer Seenotruf der »World Calima« ein. Der auf Helgoland stationierte Seenotrettungskreuzer habe sich daraufhin unverzüglich auf den Weg zur Unglücksstelle gemacht, hieß es.

Das unter dänischer Flagge fahrende CTV befand sich zu dieser Zeit etwa 18 Seemeilen (ca. 33 km) nordwestlich der Insel Helgoland im Windpark »Nordsee Ost«. An Bord des gut 31 m langen Schiffes waren acht Windparktechniker und fünf Besatzungsmitglieder.

Besatzung bekam Brand schnell unter Kontrolle

Im Maschinenraum des Trimarans hatte die Besatzung starke Rauchentwicklung bemerkt. Sie habe den Brand mit Bordmitteln unter Kontrolle gebracht, indem sie den Maschinenraum verschloss und ihn mit Kohlendioxid flutete, informierten die Seenotretter. Zur Unglückszeit herrschten im Seegebiet nordwestlich von Helgoland nordwestliche Winde zwischen drei und vier Beaufort (bis 28 km/h Windgeschwindigkeit).

Das in der Nähe fahrende Windparkschiff »Windea Two« hatte eine erste Leinenverbindung zur »World Calima« hergestellt, um den manövrierunfähigen Havaristen aus dem Windpark zu schleppen und eine Kollision mit Windkraftanlagen zu vermeiden.

Die »Hermann Marwede« traf gegen 9.40 Uhr am Unglücksort ein. Etwa 15 Minuten später folgte ein aus vier Schiffen bestehender Nato-Marineverband. Die Seenotretter bestimmten das deutsche Minenjagdboot »Sulzbach-Rosenberg« zum Einsatzleiter vor Ort (On-Scene Co-ordinator). Das Tochterboot »Verena« der »Hermann Marwede« übernahm die acht Windparktechniker und brachte sie auf den Seenotrettungskreuzer. Die Besatzung des Havaristen blieb derweil an Bord.

Die Seenotretter stellten eine stärkere Schleppverbindung her und nahmen das Schiff auf den Haken. Zielort war der Hafen Helgoland, wo der in Cuxhaven stationierte Seenotrettungskreuzer »Anneliese Kramer« eine Brandbekämpfungseinheit hinbrachte, die nun gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Helgoland die weiteren Maßnahmen übernehmen soll.