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Der dänische MPP-Operator Thorco baut seine Aktivitäten im Bulk-Markt mit der Gründung einer neuen Tochter aus. Sie soll sich auf größere Schiffe fokussieren, allerdings ohne weitere Partner.

»Thorco Projects Dry Cargo« ist bereits die zweite Bulk-Initiative der Dänen. Schon im v[ds_preview]ergangenen Jahr war »Thorco Bulk« gegründet worden. Bislang war die Tochter des Mischkonzerns Thornico vor allem mit MPP-Carriern im Bereich bis 20.000 tdw aktiv. Mit dem neuen Projekt stoße man nun in das Segment zwischen 20.000 und 35.000 tdw vor, heißt es in einer Mitteilung.

Im MPP-Markt gehört Thorco trotz einiger Umstrukturierungen noch immer als ein Schwergewicht. Laut dem Hamburger Makler Toepfer Transport rangiert man in den Segmenten über 100 t und über 250 t Krankapazität im Markt auf den Plätzen 4 und 13. Beim Rückgriff auf Bulk-Ladungen ist Thorco nicht alleine.

Auch viele andere MPP-Carrier nehmen Massengutladungen in die Bücher, um das schwache MPP-Aufkommen halbwegs ausgleichen zu können. Dabei konkurrieren sie allerdings mit den niedrigen Raten im klassischen Bulk-Segment. Die dort aktiven Reedereien stoßen ihrerseits – wie auch Containerlinien – angesichts der Nachfrage-Probleme immer wieder in den Breakbulk-Markt.

Marktanteil groß

MPP
Quelle: Toepfer Transport

Thorco-CEO Thomas Mikkelsen bestätigt in der Mitteilung, dass es seit einigen Jahren einige Überlappungen zwischen dem MPP- und dem Bulk-Markt für kleinere Handysize-Schiffe gibt. »Wir sehen steigende Nachfrage und wollen diese bedienen.«

Aktuell 10 Schiffe – Kein Pooling geplant

Thorco Projects Dry Cargo wird zunächst in Kopenhagen von zwei Befrachtern geführt, Rasmus Olsen und Ulrik Engel. Im Hintergrund war die Tochter bereits vor einem Monat an den Start gegangen, jetzt folgte das offizielle Announcement. Aktuell werden in dem Projekt zehn Schiffe betreut. Weitere sollen folgen. »Unser Ziel ist es, zu wachsen, auch mit Mitarbeitern«, so Mikkelsen weiter. Nach Informationen der HANSA werden die Thorco-Büros in Bremen, Houston, Singapur und Rio weiter eigene Bulk-Ladungen bis zum Handymax-Segment selbst buchen.

thorco and united heavy lift join forces
Das Joint Venture mit UHL gibt es in der ursprünglichen Form nicht mehr. Auf dem Bild anlässlich der Gründung: Christian Stadil (Thornico) und Lars-Rolner (United Heavy Lift). Photo: Thorco

Auf welche Schiffe Thorco Projects Dry Cargo zurückgreifen wird, ist aktuell noch nicht bekannt. Thorco betreibt nach eigenen Angaben eine Flotte von 44 MPP-Schiffen. Sie haben allerdings eine maximale Tragfähigkeit von 19.000 t. In der Befrachtung will man jedoch auch weiterhin allein auftreten. Kooperationen wie Pools sind nicht geplant, heißt es gegenüber der HANSA.

Im Sommer war bekannt geworden, dass das im vergangenen Jahr verkündete Joint Venture Thorco Projects mit United Heavy Lift aus Hamburg in der ursprünglich geplanten Form schon wieder ad acta gelegt worden war. Die Strategien und Ausrichtungen seien zu unterschiedlich gewesen, ist zu hören. Beide Unternehmen bestätigten der HANSA seinerzeit, dass man jedoch weiter auf Basis einer »strategischen Partnerschaft« kooperiere.