Eine noch geheimnisumwitterte Megayacht ist jetzt bei der Lürssen Werft ausgedockt worden. Es handelt sich dabei um das rund 135 m lange Neubau-Projekt »Shu«.
Von denen im lukrativen Megayacht-Geschäft tätigen Werften wird ein großes Maß an Diskretion erwartet. In der Regel unte[ds_preview]rsagen die Auftraggeber jegliche Außendarstellung, in den Verträgen sind strikte Klauseln festgeschrieben, dass weder technische Angaben oder aber Bildmaterial der aktuellen Projekte an die Öffentlichkeit geraten dürfen. Andernfalls drohen empfindliche Pönnale, wie vor ein paar Jahren die Yachtabteilung von Blohm + Voss leidvoll erfahren musste. Zuvor waren vor der Ablieferung Fotos von der Inneneinrichtung der rund 800 Mo. € teuren »Eclipse« des russischen Eigners Roman Abramowitsch in der Presse aufgetaucht. Die Werft musste Zahlungen in Millionenhöhe leisten.
So ist auch über die »Shu« wenig bekannt, die jetzt mit der Unterstützung von drei Schleppern aus der ehemaligen Schiffbauhalle herausgezogen, vor der Werft gedreht und dann zur weiteren Ausrüstung an die Werftpier direkt an der Weser gelegt wurde. Vor über einem Jahr, Ende Oktober 2016, war der vorgefertigte Stahlkasko zur Komplettierung und für die aufwendigen Lackierarbeiten in die 170 m lange Halle eingedockt worden. Vermutlich wird die »Shu« im ersten Halbjahr 2018 abgeliefert – Eigner unbekannt.
Bei Lürssen stehen derzeit noch mehrere größere Projekte für die nächsten Jahre in den Auftragsbüchern. Darunter befindet sich unter anderem auch das 139 m lange Projekt »Redwood«, das vom italienischen Designbüro Nuvolari Lenar entworfen wurde. Dazu kursieren die Namen »Sassi« über eine 147 m langes Yacht und die rund 130 m lange »Sherasheda«, die Ende 2018 bzw. 2019 zur Ablieferung anstehen könnten.
Luxus- und Megayachten sind neben dem Marine-Schiffbau das zweite wichtige Standbein des Unternehmens mit heute weit mehr als 1.700 Mitarbeitern. Lürssen gilt als Weltmarktführer beim Bau der größten Privatschiffe. Mehr als ein Drittel der weltweit 100 größten Yachten führen als Bauschild »Made by Lürssen« – darunter solch bekannte Namen wie die »Rising Sun«, »Dilbar«, »Carinthia VII« oder die 180 m lange »Azzam«, die vor vier Jahren als noch immer größte Privat-Yacht der Welt an Scheich Chalifa bin Zayid Al Nahyan, Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, abgeliefert wurde.
