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Wenn sich der Trend fortsetzt, wird Hong Kong seine Position in den Top 5 der umschlagstärksten Containerhäfen im kommenden Jahr nicht halten können, prognostiziert Bloomberg.

Im November sei die Seefracht, die in der Stadt verarbeitet wird, im zweiten Monat in Folge gefallen. Da[ds_preview]mit sei Hong Kong der einzige Containerhafen unter den Top 5 der Welt, der ein schwächeres Warenaufkommen vermeldet habe. Busan, aktuell auf Rang sechs positioniert, habe die Lücke verkleinern können und wolle Hong Kong im kommenden Jahr überholen, sagt Rahul Kapoor, Analyst bei Bloomberg Intelligence.

Als China seine Produktionskapazitäten ausbaute, um der größte Exporteur von Stoffen bis hin zu Maschinen zu werden, erhöhte das Land auch die Kapazität in seinen Häfen und ermöglichte es größeren Schiffen, direkte Verbindungen zu Großstädten wie Shanghai und Shenzhen aufzunehmen. Bis 2004 war Hongkong der verkehrsreichste Containerhafen der Welt, da es als Transportweg für Fracht diente, die in China ein- und ausfuhr.

In den ersten elf Monaten dieses Jahres wurden in Hongkong den Angaben zufolge 18,97 Mio. TEU umgeschlagen, 6, 4 % mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im Vergleich dazu seien in Shanghai (+8,3 %) und Singapur (+9,1 %) aber deutlich höhere Steigerungen erzielt worden.

Andere Häfen gewinnen an Bedeutung

Hongkong ist in den vergangenen Jahren im Ranking der umschlagstärksten Häfen immer weiter abgerutscht. Die Spitzenposition ging 2005 an Singapur verloren, Rang zwei musste man 2007 an Shanghai abgegeben, den dritten Platz verlor der Hafen 2013 an Shenzhen und seit 2015 ist auch Ningbo vorbeigezogen.

Im kommenden Jahr droht Hongkong eine weitere Position an Busan zu verlieren. Laut Drewry Financial Research Services ist der Hauptgrund, dass Busan von steigenden Transshipment Verkehren in der im Nordosten Chinas gelegenen Region Bohai Bay profitiert. Auf Basis der Daten der Häfen hat Busan in drei der elf Monate mehr Güter umgeschlagen als Hongkong.

Auch Shenzhen, direkt gegenüber der Grenze zu Hongkong gelegen, habe die Kapazitäten erweitert, heißt es. Der Hafen diene als wichtigster Umschlagort für Waren, die in Fabriken in Südchina hergestellt würden.
»Es gibt einen generellen Trend zunehmender Direktverkehre nach China, daher ist die Nachfrage nach Umladungen in Hongkong zurückgegangen«, so Victor Wai, Analyst bei Drewry in Singapur.