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Insgesamt 278 Mio. € stellt das Bundesverkehrsministerium als Förderung von LNG-Projekten bereit. Anträge können bis Februar 2018 gestellt werden.

»Wir wollen Vorreiter bei der Reduzierung von Emissionen in der Schifffahrt sein«, sagte der geschäftsführende Bundesverkehrs­minister Christian Schmidt (CSU) in einem Interview.

278 Mio. € stünden bis 2020 insgesamt zur Verfügung, allerdings für alle Verkehrsträger. Das Geld stammt aus dem Programm »Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie« des Ministeriums. Aus- oder Umrüstungen bei Seeschiffen sollen mit bis zu 60% der Kosten unterstützt werden.

Die Nachrüstung oder der Neubau von Schiffen, die mit LNG betrieben werden, ist aufwändig und teuer. Für die Schiffsmotoren, Tanks und Zuleitungen fallen laut Berechnungen der Reeder im Vergleich zu herkömmlichen Brennstoffen Mehrkosten in Höhe von 20% bis 30% an.

Die Fördermittel werden als nicht rückzahlbare Zuschüsse gewährt. Der Investitionszuschuss liegt bei bis zu 40% der beihilfefähigen Kosten, bei Zuwendungen für kleine Unternehmen wird die Förderquote um bis zu 20%, für mittlere Unternehmen um bis zu 10% erhöht.

LNG als Schiffskraftstoff trägt zur Senkung der Treibhausgas- und der Luftschadstoffemissionen bei. Im Gegensatz zu herkömmlichen, ölbasierten Schiffskraftstoffen verursacht LNG keinerlei Schwefeloxid-Emissionen (SOx). Stickoxid-Emissionen (NOx) werden im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen um bis zu 90 % und Partikel-Emissionen um ca. 98% reduziert.

Dennoch sind LNG-Projekte bislang eher selten. Zuletzt hatte die Reederei Wessels ihr Container-Feederschiff »Wes Amelie« in Bremerhaven auf Gasantrieb umrüsten lassen und jüngst drei weitere Umbauten angekündigt. Auch die Fähren »Ostfriesland« (Umbau) und »Helgoland« (Neubau) nutzen LNG, Fassmer baut zudem mit der »Atair« ein neues Forschungsschiff für das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH), das ebenfalls Erdgas als Kraftstoff nutzen wird.