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Die Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum (W.D.R.) bekommt einen neuen Katamaran für den Einsatz im nordfriesischen Wattenmeer

Der Auftrag wurde nach intensiver Suche an die niederländische Werft Scheepswerf Talsma vergeben, die damit in den deutschen Markt für[ds_preview] die Küstenpassagierschifffahrt einsteigt. Talsma hatte gemeinsam mit dem Partner Conoship International das beste Angebot unterbreitet. Der 34m lange und 10,50m breite Aluminiumkatamaran soll zur Saison 2019 in Dienst gestellt werden. Über den Kaufpreis haben Reederei und Werft Stillschweigen vereinbart.

Mit einer Dienstgeschwindigkeit von 20 kn sei das Schiff wesentlich schneller als die heutigen W.D.R.-Fähren. Die beiden in den Rümpfen untergebrachten Volvo-Hauptmaschinen sorgen selbst bei Gegenstrom für eine Reisegeschwindigkeit von 16kn. Dank des sehr niedrigen Tiefgangs von nur 1,40m soll der Neubau bei allen Niedrigwasserständen einsetzbar bleiben. Die Ausstattung mit einem Bugstrahlruder erlaube überdies ein sicheres Manövrieren auch in kleinen und sehr engen Häfen. »Der Neubau ist ein kleines Flachwasserwunder«, sagt W.D.R.-Geschäftsführer Axel Meynköhn. Die geringen Wassertiefen gehören zu den größten Herausforderungen auf der Route. »Auch bei 4 m Wassertiefe ist die Performance perfekt, das Schiff kommt auch im flachen Wasser schnell auf Sollgeschwindigkeit«, erklärt er. Man habe sich für einen konventionellen Antrieb mit Dieselmotoren und Festpropeller entschieden. »Wir brauchen eine robuste und ausgereifte Technik, schließlich fahren unsere Schiffe auch noch bei hohen Windstärken, zudem ist absolute Zuverlässigkeit auch für unsere Rolle in der Inselversorgung wichtig.« Man sei aber immer Offen für neue Technik, wenn sie ausgereift sei, sagt Meynköhn.

Neu ist auf jeden Fall die Zulassung des Katamarans unter der deutschen Fahrgastschiffsrichtlinine – als erstes aus Aluminium gefertigtes Schiff. »Das ist ein Meilenstein für alle Fahrtgebiete, wo Gewicht und Tiefgang ein Thema sind«, so Meynköhn.

Der Katamaran kann bei Bedarf auch auf der Föhr-Amrum-Linie oder der Hallig-Linie eingesetzt werden. Neue Verbindungen im Bereich der nordfriesischen Inseln und Halligen sind geplant. An Bord werden im Sommer bis zu 250 Fahrgäste Platz haben, 150 im Salon auf dem Hauptdeck, die übrigen auf dem Sonnendeck. Im Winter reduziert sich die Kapazität auf 150 Fahrgäste.

Jelle Talsma ist auf den Auftrag aus Deutschland stolz: »Für unseren Familienbetrieb ist dies ein Meilenstein«. Conoship habe ein hervorragendes Design entworfen, »das bei den Schleppversuchen in der Schiffbauversuchsanstalt Wien im September seine Leistungsfähigkeit, gerade im flachen Wasser unter Beweis stellen konnte.«

Eine für Anfang 2018 angekündigte neue Doppelendfähre der W.D.R., die derzeit bei der Neptun Werft in Rostock-Warnemünde gebaut wird, könnte indes schon früher kommen, verrät Meynköhn. Wenn alles glatt gehe werde die Färe noch in diesem Jahr abgeliefert.