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Spätestens seit dem »NotPetya«-Hackerangriff auf Maersk Line im Juni ist allen in der Schifffahrt klar, welch hoher Stellenwert der[ds_preview] IT-Sicherheit zukommt. Ergänzend zu Sicherheits- und Abwehrmaßnahmen gewinnt auch die versicherungstechnische Absicherung von Schäden an Bedeutung. Auf großes Interesse stießen zuletzt entsprechende Veranstaltungen in Deutschland. Über 170 Gäste folgten der Einladung des Vereins Hanseatischer Transportversicherer (VHT) zu einem Seminar in Bremen. Zuvor ging es auf einem Seminar des Seeversicherungsmaklers Heinrich Elbracht in Emden u.a. um dasselbe Thema. 40 Gäste kamen zu seiner Veranstaltung, auf der ein Vertreter der Unternehmensberatung Corporate Trust über Bedrohungen referierte.

Erst ab 2021 muss das Safety Management an Bord auf Beschluss der IMO im Hinblick auf Cyber-Sicherheit erweitert werden. Organisationen wie BIMCO und Klassifizierer wie DNV GL oder ABS haben bereits Empfehlungen und Richtlinien herausgegeben. Zudem bieten einzelne Versicherer wie der Norwegian Hull Club oder der Assekuradeur Hansekuranz Spezialdeckungen für Cyber-Schäden an.

Als zentrales Schadenbearbeitungsbüro der deutschen Schiffsversicherer richte sich der VHT darauf ein, dass »mögliche IT-Manipulationen zu einem weiteren Aspekt in der Schadenfallbearbeitung« werden«, erklärte Geschäftsführer Tim de Bruyne-Ludwig. Die Szenarien umfassten Maschinenausfälle, Kollisionen oder Strandungen infolge von Cyber-Attacken. Angesichts der zunehmenden Vernetzung der bordseitigen Systeme untereinander sowie mit Systemen an Land und der Entwicklung des autonomen Schiffsbetriebs seien noch größere Risiken zu erwarten. Der VHT knüpfe bereits Kontakte zu Spezialisten für Cyber-Sicherheit, um auf entsprechende Kompetenzen zugreifen zu können, so de Bruyne-Ludwig. Bis dato habe es aber noch keine konkreten Schadensfälle in Zusammenhang mit IT-Manipulation für den Verein gegeben