Spotmarkt
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Die Feiertagsflaute an den Märkten ist vorüber – jedenfalls für große Bulker. Die Raten ziehen seit einigen Tagen wieder an.

Das neue Jahr beginnt vielversprechend. Bereits binnen weniger Tage haben sich Capesize-Bulker und auch Panamaxe im Spotgeschäft vom Einsturz der Raten End[ds_preview]e vergangenen Jahres weitgehend erholt. Seit Handelsauftakt am 02. Januar verbesserte sich die Durchschnittsrate der »Capes« im Zeitcharter-Trip-Geschäft um mehr als 30% auf fast 20.200 $/Tag.

Zahlreiche große Befrachter kamen schon früh an den Markt zurück und mussten feststellen, dass kurzfristig verfügbare Tonnage sehr knapp ist. Denn die Reeder hatten im alten Jahr noch alles darangesetzt, ihre prompten Schiffe in Beschäftigung zu bringen – wenn auch nur zu stark reduzierten Raten.

Nachfrage vor allem im Atlantik

Im Panamax-Segment ist die Dynamik bislang nicht so ausgeprägt wie bei den Capesize-Frachtern, aber der Trend zeigt ebenfalls aufwärts. »Der Wind hat gedreht. Speziell im Atlantik verzeichnen wir wieder mehr Nachfrage, was die Raten allmählich nach oben drückt«, erklärte ein deutscher Befrachtungsmakler.

Seit Dienstag kletterte die Durchschnittsrate für Zeitcharter-Trips für Panamaxe immerhin von rund 10.700 auf 11.200 $/Tag. Zudem buchten gleich mehrere große Befrachter Capesize- und auch Panamax-Frachter auf Periode, was erkennen lässt, dass sie von weiteren Tonnageengpässen ausgehen.

Nur Supramaxe und Handysize-Bulker standen noch unter Druck, weitere Zugeständnisse bei den Raten zu machen. Für sie war der Markt zu Jahresende aber auch nicht so steil gefallen. Die Durchschnittsraten gingen im Laufe der ersten Kalenderwoche leicht auf rund 10.000 und 8.750 $/Tag zurück.

Gedämpfte Stimmung im Tankermarkt

Gedämpft bleibt die Marktlage für Rohöltanker, weil sich über die Feiertage in fast allen Segmenten und Regionen ein erhebliches Tonnageüberangebot aufgestaut hat. Bis sich Kapazitäten und Nachfrage am Spotmarkt einigermaßen einpendeln, könnten Wochen vergehen, erklärten Makler. Für VLCC sanken die durchschnittlichen Spot-Einnahmen für Reisen ex Mittelostgolf und ex Westafrika nach Fernost in den vergangenen Tagen weiter auf rund 10.000 $/Tag oder noch etwas weniger.

Einen Silberstreif am Horizont sehen Experten für den Aframax-Markt in Nord- und Ostsee, wo sich die Verfügbarkeit von Schiffsraum aufgrund der anbrechenden Eissaison in der Ostsee bald verknappen dürfte. Derzeit liegen die durchschnittlichen Spot-Einnahmen für Aframaxe je nach Region in einer Bandbreite von rund 8.000 bis 10.000 $/Tag.

Zu den Hauptthemen für Reeder und Befrachter gehören die aktuell wieder steigenden Öl- und Brennstoffpreise. Der Preis für die Nordseesorte Brent kletterte bis gestern auf über 68 $/Fass und nähert sich damit allmählich der 70-Dollar-Marke. (mph)