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Dank besseren Wetterbedingungen geht es nun mit der Bergung des gestrandeten und zerbochenen Containerschiffs weiter. Wegen der instabilen Lage müssen Ladung und Ausrüstung häppchenweise von Bord.

In der letzten Woche habe es bei den Arbeiten am Wrack des im Sommer auf einem Riff[ds_preview] vor Neukaledonien gestrandeten Containerschiffs »signifikante Fortschritte an mehreren Fronten« gegeben, so die Verwaltung des französischen Überseegebiets.

Die Bergungsfirma Ardent konnte die Entladung der Container aus Laderaum Nummer zwei wieder aufnehmen. Bisher wurden acht der 88 im Laderaum verbliebenen Boxen abgeladen. Sie werden in jeweils drei Teile zerschnitten und diese dann per Helikopter auf einer Barge abgesetzt. Dieser Prozess nehme einige Zeit in Anspruch, heißt es. Dazu komme die Säuberung des Laderaums. Insgesamt befinden sich an Bord der »Kea Trader« noch 99 Container, 86 davon leer.

Verschmutzungsgefahr gebannt

Nach drei Wochen seien nun auch die Schweröltanks, die bereits im August leergepumpt worden waren, von Krafstoffresten befreit. Die Gefahr einer größeren Verschmutzung durch Kohlenwasserstoffe bestehe eindeutig nicht mehr, so die Behörden. Zuvor hatte es diesbezüglich Befürchtungen gegeben. Kleinere, schwer einzuschätzende Mengen von Betriebsstoffen blieben jedoch in unzugänglichen Bereichen des Schiffs eingeschlossen. Das Risiko einer kleineren Verschutzung der Umwelt bleibe bestehen, trotz der permanenten Anstrengungen, dies mit Pumpen und Skimmern zu vermeiden, die an Bord eingesetzt werden, soweit die Wetterbedingungen dies zulassen.

Das Unternehmen Briggs ist mit Spezialgerät vor Ort, um eine Meeresverschmutzung zu verhindern. Diese sei nun neu kalibriert und verstärkt worden, um für die Freisetzung kleinerer Mengen und gerüstet zu sein und schwimmende Trümmerteile aufnehmen zu können. Trotz der Zeichen für weitere Bruchstellen im Rumpf der »Kea Trader« hätten die täglichen Hubschrauberüberflüge und die Beobachtung durch von Schleppern nahe am Schiff keine weiteren Spuren von Verschutzung festgestellt.

Laut Ardent wurden bisher außerdem 150 m³ an Schiffsausrüstung und Mobiliar entfernt. Einen Zeithorizont für die restliche Bergung des Wracks nannte Thierry Latatste, Hochkommissar von Neukaledonien, in einer aktuellen Mitteilung nicht.

Kea, Lomar, Kea Trader aerial havarie
Foto: FANC

Die erst im Januar 2017 abgelieferte »Kea Trader« (25.300 tdw) fuhr in Charter des Reefer-Carriers Seatrade im Verkehr zwischen Europa und Neuseeland, als sie am 12. Juli auf der Reise von Papeete (Französischj-Polynesien) nach Noumea (Neukaledonien) auf das Durand-Riff lief. Schon vor dem Auseinanderbrechen des Havaristen Mitte November hatte der Schiffseigner Lomar Shipping Ende September mitgeteilt, dass das Schiff nicht repariert werden könne und recycelt werden müsse. Die Schäden waren durch den Seegang immer größer geworden.