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Die Türkei plant eine Mega-Projekt zur Entlastung des Bosporus: Ein 45 km langer »Kanal Istanbul« soll ab 2023 das Schwarze Meer mit dem Mittelmeer verbinden.

Die türkische Regierung will nach eigenen Angaben bereits in diesem Jahr mit dem Bau eines neuen Kanals zwischen dem Schw[ds_preview]arzen und dem Marmarameer in Istanbul zur Entlastung des Bosporus beginnen. Das laut Transportminister Ahmet Arslan größte Projekt des Landes soll in öffentlich-privater Partnerschaft verwirklicht werden. Angaben zu den Kosten machte er nicht, von bis zu 14 Mrd. € ist die Rede.

Istanbul-Kanal, Bosporus
Karte: HANSA

Der »Kanal Istanbul« soll ungefähr 45 km lang werden und der Schifffahrt künftig eine Alternative zum 30 km langen Bosporus bieten. Vom Marmara-Meer führt er in Richtung Schwarzes Meer durch den Kücükcekmese-See nach Norden in den Sazlidere-Stausee, um schließlich nördlich der Ortschaft Durusu ins Schwarze Meer zu münden.

Der Bosporus, eine nur 700 bis 2500 m breite Meerenge zwischen Europa und Asien, gehört mit jährlich von rund 50.000 Schiffen zu den meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. Derzeit müssen Handelsschiffe erhebliche Wartezeiten in Kauf nehmen, wenn sie den überlasteten Engpass zwischen dem Schwarzen Meer und dem Marmarameer passieren wollen.

Kritiker bezweifeln, dass sich das Projekt tatsächlich rechnen wird, da die Passage durch den Bosporus Frachtschiffen aufgrund des 1936 geschlossenen Vertrags von Montreux kostenfrei offen steht.