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Der philippinische Präsident Roberto Duterte verfolgt eine »Strategie der harten Hand« gegen Terroristen und Piraten (© HANSA)
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Die harte Linie des philippinischen Präsidenten zahlt sich offenbar aus: Die Zahl der Entführungen durch Piraten ist geschrumpft. Insgesamt hat sich die Lage in Asien allerdings verschlechtert.

101 Vorfälle von Piraterie – darunter fallen auch Überfälle und Diebstähle in Hafengeb[ds_preview]ieten oder auf Reede – meldet das zwischenstaatliche Kooperationsprojekt ReCAAP für das vergangene Jahr. Das bedeutet einen Sprung um 19%. 89 Mal waren die Piraten erfolgreich, 12 Vorfälle werden als »versuchte Piraterie« verzeichnet. Positiv sei jedoch, dass 2017 mit Ausnahme der Jahre 2008 und 2016, das Jahr mit dem niedrigsten Wert seit 2008 gewesen sei, heißt es im aktuellen Bericht.

Verbesserungen gab es den Angaben zufolge an der Küste von Indien, Malaysia und Vietnam. Mehr Vorfälle wurden indes für die Philippinen (Manila und Batangas), Bangladesch (Chittagong), die Singapur Straits und die Südchina-See gemeldet.

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Quelle: ReCAAP

Als besonders positive Entwicklung wird der Rückgang von gewaltsamen Entführungen und Lösegeld-Erpressungen in den Gewässern der Philippinen bewertet. 2016 hatten mehrere schwere Vorfälle für großes internationales Aufsehen gesorgt, auch ein deutscher Segler war betroffen und wurde – wie weitere Seeleute – schließlich sogar ermordet. Verheerend war unter anderem die Beteiligung der Terrorgruppe Abu Sayyaf.

Dort gab es zwar eine Zunahme der Piraterie, allerdings auf niedrigerem Niveau in den Häfen Manila und Batangas). Die Zahl der Entführungen ging hingegen von sechs auf drei zurück. Zurückzuführen dürfte das vor allem auf das energische Einschreiten des philippinischen Präsidenten Roberto Duterte sein. Er hatte den Piraten und Terroristen den Kampf angesagt und die Sicherheitsbehörden angewiesen, die Kriminellen auszuschalten, im Zweifel dabei Tote unter den Entführungsopfer in Kauf zu nehmen.